„Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lk 23,34).

Als der Herr Jesus am Kreuz hing, konnten (wenn man von seiner Allmacht absieht) seine durchbohrten Hände den Kranken nicht mehr dienen. Seine mit Nägeln durchtriebenen Füße waren nicht mehr in der Lage, Städte und Dörfer zu durchziehen, um das Evangelium des Reiches zu verkündigen. Auch seine Jünger, die inzwischen alle geflohen waren, konnte Er jetzt nicht mehr belehren.

Gab es denn in diesen schrecklichen Stunden gar nichts, was Er noch tun konnte, um für die Menschen zum Segen zu sein? Doch, Er konnte beten – und genau das tat Er! Als Er dort zwischen Himmel und Erde hing, hat Er „für die Übertreter Fürbitte getan“ (Jes 53,12). Eine wichtige Lektion für jeden von uns!

Das Vorbild des Herrn Jesus macht außerdem Mut, für Menschen zu beten, bei denen es menschlich gesprochen unmöglich scheint, dass sie noch gerettet werden können. Wer von uns hätte in dieser Situation mit Glauben für diese Mörder gebetet? Aber führte nicht genau dieses Gebet des Sohnes Gottes mit dazu, dass sich ca. fünfzig Tage später 3000 Seelen auf einen Schlag bekehrten?

Wer betete für den größten der Sünder, der die Versammlung Gottes bis aufs Blut verfolgte, die Gläubigen in Gefängnisse werfen ließ und die Jünger dazu zwang, den Namen ihres Meisters zu lästern? Stephanus! Wie antwortete Gott darauf? Er machte aus dem früheren Lästerer, Verfolger und Gewalttäter (1. Tim 1,13) einen Diener des Evangeliums und der Versammlung Gottes (Kol 1,23.25). Die Gnade Gottes befähigte Ihn, vierzehn Briefe des Neuen Testaments zu schreiben und mehr zu arbeiten als alle anderen Apostel (1. Kor 15,10)!

Bist du im Moment wegen Krankheit oder anderen Umständen nicht in der Lage, Dienste zu tun, die Du eigentlich gerne tun würdest? Vielleicht hat Gott Dich genau deshalb zur Seite genommen, damit Du mehr Zeit im Gebet verbringst und den wichtigen Dienst der Fürbitte tust.

Gib nicht auf, für Personen in deinem Umfeld zu beten, bei denen es völlig aussichtslos scheint, dass sie sich noch bekehren. „Bei Menschen ist es unmöglich, aber nicht bei Gott; denn bei Gott sind alle Dinge möglich“ (Mk 10,27)!