Völlige Hingabe

„Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: Vater, in deine Hände übergebe ich meinen Geist! Als er aber dies gesagt hatte, verschied er“ (Lk 23,46).

Der heilige Körper Jesu war durch die Geißelung und die Kreuzigung aufs Äußerste geschunden worden. Dann hatten die Wasser des Gerichtes Gottes seine Seele erreicht, die satt war von Leiden (Ps 69,1; 88,3). Jetzt sollte sein menschlicher Geist, den Er von Gott empfangen hatte, von seinem Körper getrennt werden.

Ein letztes Mal ruft Er mit lauter Stimme: „Vater, in deine Hände übergebe ich meinen Geist!“ Kein normaler Mensch hätte unter diesen qualvollen Schmerzen am Kreuz noch laut rufen können. Doch obwohl Er diese übernatürliche Kraft besaß, benutzte Er sie nicht, um sich selbst zu retten. Stattdessen übergibt Er seinen Geist vertrauensvoll in die Hände dessen, der Ihn in diese Welt gesandt hatte. Dieses Gebot hatte Er von seinem Vater empfangen – und Ihm gehorchte Er bis in den Tod!

Der Herr Jesus lebte in Abhängigkeit und starb in Abhängigkeit von Gott. Wie wunderbar hat der Vater auf dieses völlige „Loslassen“ seines Sohnes geantwortet. Nach drei Tagen benutzte Er seine wunderbare Herrlichkeit dazu, den aus den Toten aufzuerwecken, der Ihn hier auf der Erde so unendlich verherrlicht hat. Dann gab Er Ihm alle Gewalt über Himmel und Erde (Mt 28,18) und nahm Ihn auf in die Herrlichkeit. Dort sitzt Er jetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe – erhöht „über jedes Fürstentum und jede Gewalt und Kraft und Herrschaft und jeden Namen, der genannt wird“ (Eph 1,21) – mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt (Heb 1,4; 2,9).

Der Sohn Gottes hat in seinem Leben nichts zurückgehalten. Er hat sich Gott rückhaltlos ausgeliefert und schließlich sogar seinen Geist den Händen des Vaters übergeben (darin ist Er einzigartig).

Abraham hat seinen geliebten Sohn Gott nicht vorenthalten und wurde dafür reichlich gesegnet. Paulus konnte sagen: „Ich nehme keine Rücksicht auf mein Leben als teuer für mich selbst“ (Apg 20,24). Mit dieser Einstellung hatte Er später im Gefängnis mehr Freude als die meisten Christen, die heute in Freiheit leben. Loslassen ist mit großem Segen verbunden!

Gibt es bei dir noch Dinge, an die du dich klammerst und die du Gott vorenthältst, oder hat Er wirklich hundertprozentige Verfügungsgewalt über dein Leben?