Abhängig vom Heiligen Geist

Die Kraft des Höchsten

„Der Heilige Geist wird auf dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren werden wird, Sohn Gottes genannt werden“ (Lk 1,35).

Nachdem wir uns jetzt etwas eingehender mit dem Gebetsleben des Herrn Jesus beschäftigt haben, wollen wir uns nun anschauen, welchen Platz der Heilige Geist in seinem Leben einnahm und was wir für unser Leben daraus lernen können.

4000 Jahre nachdem Gott den Menschen den großen Erlöser angekündigt hatte, erfüllte Er sein Versprechen: Der Same der Frau, der der Schlange den Kopf zermalmen sollte, kam in diese Welt. Jesaja hatte die Geburt des Messias wie folgt angekündigt: „Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären und wird seinen Namen Immanuel nennen“ (Jes 7,14).

Wie kann es sein, dass eine Jungfrau schwanger wird? Diese Frage hat Maria auch gestellt. Sie war das auserwählte Gefäß, das den Sohn Gottes zur Welt bringen sollte, und sie empfand ihr völliges Unvermögen und ihre Unwürdigkeit für diese gewaltige Aufgabe. Doch Gott ist der Gott, der Wunder tut – so auch hier. Es war die Kraft des Höchsten, die tätig wurde, um das zu erfüllen, was Er über Jahrhunderte hinweg durch seine Propheten angekündigt hatte, „denn bei Gott wird kein Wort kraftlos sein“ (Lk 1,37)!

In souveräner Gnade hatte der Allmächtige Maria auserwählt, um sich durch sie zu verherrlichen. In gewisser Hinsicht trifft das auf jeden Gläubigen der Gnadenzeit zu. Maria sollte den Sohn Gottes zur Welt bringen. Wir sollen Ihn vor der Welt darstellen (Phil 2,16). Darum ging es Paulus in seinem Dienst, denn er schreibt: „Meine Kinder, um die ich abermals Geburtswehen habe, bis Christus in euch Gestalt gewinnt“ (Gal 4,19). Christus soll, als die Frucht des Geistes, in den Gläubigen sichtbar werden!

Damit wir diese gewaltige Aufgabe erfüllen können, hat Gott dir ewiges Leben und den Heiligen Geist gegeben. Der Geist Gottes ist die Kraft, die das Leben Jesu auch an deinem sterblichen Körper sichbar werden lässt (vgl. 2. Kor 4,10).

Ist es dein aufrichtiger Wunsch und dein Gebet, dass der Sohn Gottes in dir immer mehr Gestalt gewinnt und für andere sichtbar wird? Vertraust du darauf, dass der Heilige Geist dir heute – an diesem Tag – die Kraft geben wird, Christus zu leben? Kannst du mit Paulus sagen: „Nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir“ (Gal 2,20)?