Der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN

„Und auf ihm wird ruhen der Geist … der Erkenntnis und der Furcht des HERRN. Und sein Wohlgefallen wird sein an der Furcht des HERRN“ (Jes 11,3).

Der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn zeigte sich einerseits im Verständnis Jesu über die Gedanken seines Vaters und andererseits in seiner völligen Herzensübereinstimmung mit Ihm. Salomon schreibt, dass die Furcht des HERRN der Anfang der Erkenntnis ist und dass sie beinhaltet, das Böse zu hassen (Spr 1,7; 8,13). Beides kam im Leben Jesu deutlich zum Vorschein.

Er wusste, dass das Haus seines Vaters ein Bethaus sein sollte (vgl. Jes 56,7). Doch die Bosheit der Menschen hatte daraus eine Räuberhöhle gemacht. Mit heiligem Eifer setzte Er sich für die Interessen seines Vaters ein, indem Er in seinem Haus das richtete, was dort fehl am Platz war. Das sehen wir sowohl zu Beginn als auch gegen Ende seines öffentlichen Dienstes (vgl. Joh 2; Mt 21). Er zürnte über das Böse, ohne dabei jemals zu sündigen – und Er ließ die Sonne nicht untergehen über seinem Zorn (vgl. Eph 5,6)!

Die Furcht des Herrn zeigt sich auch in Ehrerbietung und Respekt. Der Herr Jesus hatte Freude daran, Gott zu ehren und das zu tun, was Ihm gefiel. Schon mit zwölf Jahren sagte Er zu seinen Eltern: „Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meines Vaters ist?“ (Lk 2,49). Er diente Gott mit Hingabe und Treue, wobei Er Ihn niemals leichtfertig auf die Probe stellte (vgl. Mt 4,5–10).

Als Er von den Menschen verworfen wurde, erkannte Er darin die Hand seines Vaters. Selbst in dieser Zeit frohlockte Er im Geist, lobte den Vater und rechtfertigte Ihn für seine Wege (Lk 10,21). Er wusste, dass Gott das Schwache und Verachtete der Welt auserwählt hat, damit Er für alles die Ehre bekommt (vgl. 1. Kor 1,26.29). Genau deshalb sehen wir Ihn auch so oft zusammen mit den Außenseitern der Gesellschaft, so dass seine Feinde Ihm sogar vorwarfen, Er sei „ein Freund von Zöllnern und Sündern“ (Mt 11,19).

Seine Erkenntnis Gottes war auch verbunden mit der Gemeinschaft, in der Er ununterbrochen mit seinem Vater lebte. Im Gebet nennt Er Ihn heilig und gerecht (Joh 17). Er erkannte Ihn auf allen seinen Wegen und erlebte deshalb auch, wie Er seine Pfade gerade machte (vgl. Spr 3,6).

Der Geist Gottes soll uns in den Genuss der wunderbaren Beziehung führen, die wir zum Vater und zum Sohn haben – in die Freude des ewigen Lebens (vgl. Joh 4,14). Er möchte uns die Dinge zeigen, die Gott uns in Christus geschenkt hat (vgl. 1. Kor 2,9.10). Das wird aber nur dann geschehen, wenn wir uns mit Dingen beschäftigen, die dem Geist gefallen; denn „wer … für den Geist sät, wird von dem Geist ewiges Leben ernten“ (Gal 6,8).

Was bedeutet es praktisch, für den Geist zu sähen? Wie wird Gottesfurcht in deinem Leben konkret sichtbar? Bist du in den letzten Wochen in der Erkenntnis Jesu gewachsen?

„Das Volk, das seinen Gott kennt, wird sich stark erweisen und handeln“ (Dan 11,32).