In jedem Sendschreiben (Offenbarung 2 und 3) finden wir jeweils eine Verheißung an den Überwinder, die zu den Umständen, die in den Sendschreiben beschrieben werden, passt. In diesen einzelnen Verheißungen scheint eine gewisse Steigerung zu liegen (und zwar in der Ehrung, Auszeichnung des Überwinders).

1.) Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Versammlungen sagt! Dem, der überwindet, dem werde ich zu essen geben von dem Baume des Lebens, welcher in dem Paradiese Gottes ist. (Off 2,7)

Im Sendschreiben an Ephesus wird dem Überwinder verheißen, dass er von dem Baum des Lebens genießen darf. Der Überwinder darf das genießen, was das neue Leben benötigt.

2.) Sei getreu bis zum Tod, und ich werde dir die Krone des Lebens geben. Wer ein Ohr hat, höre was der Geist den Versammlungen sagt! Wer überwindet, wird nicht beschädigt werden von dem zweiten Tod. (Off 2,10.11)

Smyrna: Nicht direkt in der Überwinder-Verheißung (die nur eine „negative Segnung“ enthält), aber doch unmittelbar damit verknüpft: Den Treuen wird die Krone des Lebens verheißen. Eine Krone zu haben ist eine größere Ehre, als von einem Baum essen zu dürfen.

3.) Wer ein Ohr hat, höre was der Geist den Versammlungen sagt! Dem, der überwindet, dem werde ich von dem verborgenen Manna geben; und ich werde ihm einen weißen Stein geben, und auf den Stein einen neuen Namen geschrieben, welchen niemand kennt, als wer ihn empfängt. (Off 2,17)

Pergamus: Hier darf man nicht nur von einem Baum genießen, sondern dem Überwinder wird das verborgene Manna gereicht. Und: Der Stein hat eine individuelle Note, während z.B. die Krone des Lebens für alle gleich ist.

4.) Und wer überwindet und meine Werke bewahrt bis ans Ende, dem werde ich Gewalt über die Nationen geben; und er wird sie weiden mit eiserner Rute, wie Töpfergefäße zerschmettert werden, wie auch ich von meinem Vater empfangen habe; und ich werde ihm den Morgenstern geben. (Off 2,26–28)

Thyatira: Es wird nun das öffentliche Teil erwähnt – das Manna ist verborgen, aber nicht die Herrschaft im Reich. Und hier wird dem Überwinder noch etwas Großartiges gegeben: der Morgenstern, d.i. Christus selbst als der Kommende bzw. damit verbundene Glück für das Herz.

5.) Wer überwindet, der wird mit weißen Kleidern bekleidet werden, und ich werde seinen Namen nicht auslöschen aus dem Buche des Lebens und werde seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln. (Off 3,7)

Sardis: Die Überwinder hier bekommen nicht etwas, sondern mit ihnen selbst geschieht etwas: Sie werden mit weißen Kleider bekleidet werden. Und sie dürfen ihren eigenen Namen ganz persönlich hören – Christus bekennt sie vor dem Vater und den Engeln.

6.) Wer überwindet, den werde ich zu einer Säule machen in dem Tempel meines Gottes, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herniederkommt von meinem Gott, und meinen neuen Namen. (Off 3,12)

Philadelphia: Mit den Überwindern passiert wieder etwas, aber sie werden nicht „nur“ bekleidet, sondern sie werden selbst zu einer Säule gemacht. Dass ihr Name vor Gott bekannt wird (wie bei Sardes), ist groß, aber den Namen Gottes etc. zu tragen, ist noch ehrenvoller.

7.) Wer überwindet, dem werde ich geben, mit mir auf meinem Throne zu sitzen, wie auch ich überwunden und mich mit meinem Vater gesetzt habe auf seinen Thron. (Off 3,17)

Laodizea: Die Überwinder werden mit dem Herrn auf seinem Thron sitzen dürfen. Ist das nicht die größte öffentliche Anerkennung und Ehre, die in den sieben Sendschreiben genannt wird?