Man geht den rutschigen Pfad der Sünde oft mit beschleunigten Schritten, weil die erste Sünde darauf abzielt, die Autorität und Kraft dessen zu schwächen, was allein uns davon abhalten kann, noch größere Sünden zu begehen: das Wortes Gottes wie auch das Bewusstsein seiner Gegenwart, das dem Wort seine ganze praktische Kraft über uns verleiht. 

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Am Kreuz habe ich gelernt, was Gott mir als einem Sünder wurde; und nun habe ich zu lernen, wie Er meinen Bedürfnissen als denen eines Erlösten entgegenkommt, indem ich meine Not fühle und Ihm bringe. Es genügt nicht, hungrig zu sein; ich muss tatsächlich am Verhungern sein, um zu erfahren, was für mich in seinem Herzen ist. Als der verlorene Sohn hungrig war, wandte er sich den Trögen der Schweine zu, um sich davon zu ernähren, aber als er am Verhungern war, da wandte er sich zu seines Vaters Haus, und dort lernte er die Liebe des Vaterherzens kennen. 

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Ich glaube nicht, dass, wenn jemand wirklich aus Römer 7 herausgekommen ist, er dorthin zurückfällt. Man mag wirklich Vergebung der Sünden erlangt und Freude gehabt haben; aber man hat sich selbst noch nicht erkannt und es ist nötig, sich selber zu kennen, um befreit zu werden. Solange wir nicht befreit sind, hat die Sünde die Herrschaft; wenn wir befreit sind, ist Christus unsere Kraft. 

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„Indem ihr prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist.“ Ist das unser einfacher Vorsatz? In jeder gewöhnlichen Handlung des Lebens sollte unsere Frage sein: Ist das dem Herrn wohlgefällig? Wenn ich ein Kleidungsstück kaufe, sollte es nicht einfach heißen: Passt es mir? Sondern: Ist es dem Herrn annehmlich? Passt es Ihm

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Der Christ mag bisweilen sagen: Ich bin nicht in der rechten Verfassung, dass ich loben kann. Er mag freilich mehr oder weniger fähig sein, es recht zu tun; er ist aber immer in einem Zustand, es zu tun, weil Christus immer passend für eine beschwerte Seele ist. Sein Lob wird abgeschwächt sein, aber er wird immer loben.

[Aus: Hilfe für den Glaubensweg]