Der Artikel zeigt einige interessante Möglichkeiten auf, das Evangelium nach Johannes einzuteilen:

Kapitel 1–11:         Der Herr spricht von „meinen Vater“
Kapitel 12–19:       Der Herr spricht von „dem Vater“
Kapitel 20:            Der Herr spricht von „eurem Vater“

Kapitel 1–7:           Vorherrschender Gedanke: Leben
Kapitel 8–12:         Vorherrschender Gedanke: Licht
Kapitel 13–17:       Vorherrschender Gedanke: Liebe

Kapitel 1–4:           Annahme des Herrn
Kapitel 5–12:         Verwerfung des Herrn
Kapitel 13–17:       Annahme des Herrn
Kapitel 18–19:       Verwerfung des Herrn
Kapitel 20–21:       Annahme des Herrn.

Kapitel 1–12:         „Die Seinigen“ – sein Volk (1,11)
Kapitel 13–21:       „Die Seinigen“ –  die an ihn Glaubenden (13,1)

Man kann das Johannes-Evangelium auch mit dem Aufbau der Stiftshütte vergleichen und danach einteilen:

Die Wolke der Herrlichkeit erfüllte die Wohnstätte des Herrn (2. Mo 40,34). Im Johannesevangelium finden wir gleich zu Beginn: „Und das Wort wurde Fleisch und wohnte [W. zeltete] unter uns und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut ...“

Die ersten zwölf Kapitel entsprechen bildlich dem Vorhof der Stiftshütte:

Wir treten in den Vorhof durch den Vorhang ein, der vier Farben aufweist, die wir vorbildlich alle im ersten Kapitel finden: (Joh 1,18), Karmensin (Joh 1,29), Byssus (Joh 1,36 „wandelte“) und Purpur (Joh 1,49). Dort im Vorhof sehen wir auch das Lamm, das geopfert werden soll (Joh 1,29.36); dort zeigt sich aber auch die Untreue des Menschen (Joh 2,1ff.).

Wie der Priester im Vorhof mit einzelnen Personen zu tun hatte, so empfängt der Herr in diesen Kapiteln einen nach dem anderen, der Vergebung bedarf: Nikodemus, die Sünderin aus Samaria usw.

In Kapitel 13 finden wir die Vorbereitung zum Eintritt in das Heiligtum. Die Priester mussten sich vor Ausübung ihres Dienstes im Heiligtum damals die Füße waschen – das übernimmt hier der Herr bei er Fußwaschung.

Im Heiligtum befinden sich der Schaubrottisch (die Gläubigen und ihr Einssein mit Christus), der goldene Leuchter (Heilige Geist) und der Räucheraltar (Gebet, Anbetung). Das sind Themen, die wir in Johannes 14 bis Johannes 16 finden.

In Kapitel 17 tritt der Herr ins Allerheiligste ein; der Vorhang besteht noch, auch wenn er ein wenig gehoben wird. In Kapitel 20 ist der Vorgang zerrissen, die Jünger erkennen gleichsam das Blut auf dem Sühndeckel (Joh 20,20).