Und ich werde alle Nationen erschüttern; und das Ersehnte aller Nationen wird kommen, und ich werde dieses Haus mit Herrlichkeit füllen, spricht der Herr der Heerscharen (Haggai 2,7).                                                                    

Das „Ersehnte aller Nationen“ wird kommen. Worauf weist diese Aussage des Propheten Haggai hin? Sicher auf Christus und seine Erscheinung in Macht und Herrlichkeit. Es geht nicht um Sein erstes Kommen auf die Erde. Denn zu dieser Zeit wurde das Haus Gottes nicht mit Herrlichkeit erfüllt, sondern der Herr überließ bei seinem Weggang den Tempel „öde“, wie Er selbst sagte (Matthäus 23,38). Haggai spricht hier also von der noch zukünftigen Erscheinung des Herrn Jesus zur Aufrichtung Seines Friedensreiches.    

Es ist doch sehr erstaunlich, dass der Herr Jesus der „Ersehnte aller Nationen“ genannt wird! Werden denn die Nationen etwa Sein Kommen erwarten? Ist es nicht vielmehr so, dass sich die Könige der Erde und ihre Heere versammeln werden, um Krieg mit Gottes Sohn zu führen (Offenbarung 19,19)? Nun, die Menschen sehnen sich, subjektiv gesehen (das heißt, was ihr persönliches Empfinden betrifft), gewiss nicht nach dem Kommen des Herrn. Aber objektiv betrachtet (das heißt vom Standpunkt Gottes aus gesehen), trifft das doch zu! Denn die Menschheit dürstet seit Jahrtausenden nach Frieden, Gerechtigkeit, Ordnung, Sicherheit, Wohlergehen – und gerade das wird der Herr Jesus durch seine Herrschaft im Reich bringen. Er wird das Chaos in der Welt beseitigen und die Sehnsüchte des Menschen erfüllen.

Obgleich im Tausendjährigen Friedensreich natürlich Israel der Mittelpunkt sein wird, werden auch die Nationen von dem Segen der Herrschaft Christi profitieren, denn Gott hat Ihn zum Licht der Nationen gesetzt, um Sein Heil zu sein bis an das Ende der Erde (Jesaja 49,6).