Im Himmel werden wir erstaunt sein, dass wir manche nicht antreffen werden, von denen wir meinten, sie seien bestimmt Kinder Gottes. Sie lebten so fromm, sie waren so nett und bewegten sich oft unter den Gläubigen; sie sangen aus voller Kehle die herrlichsten Glaubenslieder – und doch sind sie nicht im Himmel zu finden. Sie hatten eben nur eine Form der Gottseligkeit, verleugneten aber deren Kraft. Sie haben „Herr! Herr!“ gesagt, aber nicht das getan, was er wollte. Der Lampe ihres Bekenntnisses fehlte das Öl. Verloren!

Im Himmel werden wir erstaunt sein, dass wir manche antreffen werden, von denen wir nicht gedacht haben, dass sie wirklich gläubig sind. Sie haben sich auf der Erde sehr wohl gefühlt und sich völlig in den Dingen dieser Welt verloren. Von dem Herrn Jesus haben sie, soweit man das sehen konnte, kein Zeugnis abgelegt. Und doch hat Gott in ihrem Herzen ein Werk getan. Sie waren gerecht, wie auch ein Lot gerecht war. Sie wurden zwar nur errettet wie durch das Feuer (alle ihre Werke verbrannten) – aber sie wurden doch errettet! 

Doch werden wir im Himmel nicht am meisten darüber erstaunt sein, dass wir selbst dort sein werden? Kennen wir von uns selbst nicht die meisten Sünden? Wir mögen von Schandtaten anderer hören, die wir selbst (noch) nicht begangen haben – aber kennen wir von irgendjemand so viele Sünden wie von uns selbst? Ja, was habe ich nur im Himmel verloren? Wie komme ich nur dahin? Richtig: Das Blut des Lammes hat mich rein gemacht. Und so werden wir vom Erstaunen zur Anbetung geführt. Gepriesen sei jetzt schon sein Name!