Im Blick auf die Wiederkunft des Herrn Jesus wird schon einmal von dem ersten und zweiten Kommen des Herrn gesprochen. Das erste Kommen wird mit der Entrückung der Gläubigen verbunden und das zweite Kommen mit seiner Erscheinung in Herrlichkeit und Macht.

Auch wenn die Unterscheidung zwischen der verborgenen Entrückung und der öffentlichen Erscheinung zweifellos berechtigt ist, so ist es zumindest unglücklich in diesem Zusammenhang von dem ersten und zweiten Kommen Christi zu sprechen.

Denn das erste Kommen des Herrn Jesus ist bereits Vergangenheit! Christus ist gekommen, um zu leiden und zu sterben (1. Johannes 5,6). Hebräer 9,28 sagt, dass Christus einmal geopfert wurde, um vieler Sünden zu tragen, dass er aber zum zweiten Mal (das ist die Ausdrucksweise der Schrift!) denen, die ihn erwarten, ohne Sünde erscheinen wird zur Rettung. Wenn der Herr Jesus noch einmal kommen wird, wird er also die Frage der Sünde nicht mehr aufgreifen, sondern er wird kommen, um die Gläubigen aus der sündigen Welt zu retten, indem er sie zu sich nimmt.

Dieses zweite Kommen des Herrn steht noch aus. Seine Wiederkunft ist noch zukünftig. Es ist wichtig zu beachten, dass es nur ein Wiederkommen oder eine Wiederkunft des Herrn gibt. Diese Wiederkunft verläuft in zwei Abschnitten oder besteht aus zwei Akten – aber ist eine Wiederkunft. Darum wird an manchen Stellen der Schrift auch nicht zwischen den beiden Seiten der Ankunft des Herrn Jesus unterschieden.

Titus 2,13 spricht von Entrückung und der Erscheinung und verbindet sie eng miteinander, weil sie nach Gottes Gedanken zusammengehören: „Wir erwarten die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus.“

Also: Wir freuen uns darüber, dass Christus gekommen ist, und wir warten auf sein zweites Kommen – wir warten darauf, dass er uns zu sich nimmt und dann mit uns erscheint.