Abraham nahm es sehr ernst, wenn es darum ging, dass sein Sohn Isaak eine Frau bekommen sollte (1. Mose 24). Er überließ nichts dem Zufall. Isaak handelte ähnlich bei seinem Sohn Jakob, wenn vielleicht auch nicht ganz so entschieden (1. Mose 28). Bei Jakob hingegen sehen wir diese Sorge im Blick auf die Heirat seiner Söhne nicht. Als sein Sohn Juda sich eine Frau von den Kanaanitern nahm, wird uns kein Protest von seinem Vater berichtet (1. Mose 38,2). Juda selbst ging noch weiter: Er gab seinem Sohn eine kanaanitische Frau (1. Mose 38,6). Können wir nicht sagen, dass eine Abwärtsentwicklung in der Frage der Ehe zu finden ist? Die nachfolgende Generation nimmt es jeweils nicht mehr so genau damit.

Ist es heute nicht ähnlich? Wir wollen damit nicht frühere Generationen irgendwie glorifizieren – aber die Frage nach einer Abwärtsentwicklung drängt sich doch auf. Ich möchte einmal ein paar Grundsätze nennen, die frühere Generationen sicher sofort unterschrieben hätten, mit denen man heute aber schon einmal etwas Mühe hat:

  • Verlobung und Heirat erfolgt mit Zustimmung der Eltern (1. Mose 28,6–7)
  • Heirat nur innerhalb des Volkes Gottes (2. Korinther 6,14)
  • Heirat nur in Verbindung mit dem Herrn (1. Korinther 7,39 – dazu gehört sicher intensives Gebet)
  • Sex nur in der Ehe (1. Korinther 7,9 – wer sich nicht enthalten kann, soll heiraten; das ist der einzige Weg, um das Verlangen zu stillen)
  • Ehe auf Lebenszeit (Römer 7,2–3)
  • Die Eheleute sind offen für Kindersegen (1. Timotheus 5,14; man beachte die Mehrzahl bei „Kinder“)
  • Der Mann wird als Haupt der Frau und als Vorsteher der Familie anerkannt (Epheser 5,23; 1. Timotheus 3,4)
  • Die Frau ist mit häuslichen Arbeiten beschäftigt (Titus 2,5).

Wie gehen wir mit der göttlichen Institution der Ehe und Familie um? Ist uns das eine heilige Sache, wie es für unsere „Väter“ allgemein gewesen ist? Beachten wir das, was Gottes Wort uns dazu zu sagen hat, oder entfernen wir uns mehr und mehr von diesem Maßstab?