Das Reich Gottes und das Reich der Himmel sind zwei unterschiedliche Ausdrücke derselben Sache. Bei „Reich Gottes“ geht es darum, wer dieses Reich regiert. Es ist Gott. Bei „Reich der Himmel“ wird gezeigt, von wo aus das Reich regiert wird – vom Himmel aus.

Als der Herr Jesus auf der Erde war, war das Reich Gottes inmitten der Menschen (Lukas 17,21). Christus aber wurde verworfen. Sein Reich besteht jedoch auf dieser Erde, obgleich der König abwesend und im Himmel verborgen ist. Sowohl der Ausdruck „Reich der Himmel“ als auch „Reich Gottes“ werden verwendet sowohl für den Zustand des Reiches. als Christus kam, als auch für den gegenwärtigen Zustand dieses Reiches (Matthäus 13; Markus 4).

Bald wird der Herr Jesus erscheinen und dann wird sein Reich einen anderen Charakter annehmen. Der König wird kommen und das Böse, das sich heute noch entfalten kann, richten. Seine direkte Herrschaft wird Gerechtigkeit und Frieden bringen. Zur Ehre Gottes und zum Segen der Menschen. Und dieses Tausendjährige Reich wird sowohl mit dem Ausdruck „Reich der Himmel“ und „Reich Gottes“ verbunden.

Mit großer Regelmäßigkeit hört man jedoch: „Das ‚Reich der Himmel’ zeigt das Reich in der gegenwärtigen Form, in der der König abwesend ist.“ Doch das greift zu kurz. Denn das Reich der Himmel bezieht sich auch auf das Tausendjährige Reich. Eine Stelle zeigt das ganz deutlich: „Ich sage euch aber, dass viele von Osten und Westen kommen und mit Abraham und Isaak und Jakob zu Tisch liegen werden in dem Reich der Himmel, aber die Söhne des Reiches [das sind diejenigen, denen das Reich verheißen war – die Israeliten] werden hinausgeworfen werden in die äußerste Finsternis: Dort wird sein das Weinen und das Zähneknirschen“ (Matthäus 8,11–12). Dass es sich hierbei um die Zeit des Tausendjährigen Reichs handelt, ist sicher unzweifelhaft. Das Gericht (der Lebendigen) wird erst zu Beginn des Reiches stattfinden (vgl. Matthäus 25, 31 ff.). Auch Matthäus 7,21–23 zeigt deutlich, dass das Reich der Himmel einen zukünftigen Aspekt hat.

Das ist nur eine Feinheit, klar. Aber diese Serie soll uns alle ja gerade ermutigen, sich selbst möglichst intensiv Gedanken über das Wort Gottes – und das, was man darüber hört – zu machen.