In Hebräer 12,12–14 finden wir drei Ermahnungen. Die erste bezieht sich auf unsere eigene innere Haltung, die zweite auf unser Verhältnis zu Mitmenschen und die dritte auf unsere Beziehung zu Gott. Lasst uns sehen:

Wir sollen die erschlafften Hände und die gelähmten Knie aufrichten und für unsere Füße gerade Bahn machen (Vers 12–13).

Diese Stelle ist ein Zitat aus Jesaja 35,3. Wenn wir den Zusammenhang in dem Buch des Propheten Jesaja beachten, sehen wir, dass die Israeliten Mut daraus beziehen sollen, dass sie die Herrlichkeit des HERRN sehen und seine Rettung erfahren werden (Vers 2 und 4). Dies ist in einem noch höheren Maß für uns Christen wahr. Dem Zusammenhang in Hebräer 12 Rechnung tragend, können wir sagen, dass wir neuen Mut fassen können, weil wir wissen, dass wir von einem liebenden Vater mit Weisheit erzogen werden.  Die Hebräer wurden verfolgt. Wenn sie an das dachten, was der Herr in der Bergpredigt sagte, konnten sie neuen Mut fassen: „Glückselig die um der Gerechtigkeit willen Verfolgten, denn ihrer ist das Reich der Himmel. Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen … Freut euch und frohlockt“ (Matthäus 5,10–11).

Jagt dem Frieden nach mit allen (Vers 14).  

Jetzt geht es um die Beziehung zu anderen. Mit ihnen sollen wir in Frieden leben. Zunächst einmal müssen wir im Blick auf die Wege Gottes zur Ruhe kommen (Vers 12–13), ehe wir dem Frieden nachjagen können. Wer glücklich ist, ist auch verträglich. 

Wir denken wieder an Worte des Herrn aus der Bergpredigt: „Glückselig die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes heißen“ (Matthäus 5,9).

Wir sollen der Heiligkeit nachjagen, ohne die niemand den Herrn schauen wird (Vers 14).

Frieden ist wichtig. Aber er darf nicht auf Kosten der Heiligkeit durchgesetzt werden. Wir sollen der Heiligkeit nachjagen, wir sollen für unseren Herrn abgesondert sein. Wenn im Hebräerbrief von Heiligung die Rede ist, ist gewöhnlich unsere Stellung gemeint. An dieser Stelle geht es aber um die Praxis.

Der Herr hat gesagt: „Glückselig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen“ (Matthäus 5,8).