Die sieben Sendschreiben in Offenbarung 2 und 3 bieten einen Überblick über die Geschichte der christlichen Versammlung (Gemeinde/Kirche) in ihrer Verantwortlichkeit. Es fällt auf, dass Anmaßung auf christlichem Boden leider eine große Rolle spielte und spielt.

  • In Ephesus ist von solchen die Rede, die sich Apostel nennen, aber in Wirklichkeit Lügner sind (Offenbarung 2,2).
  • In Smyrna begegnen uns Menschen, die sagen, sie seien Juden – in Wahrheit bilden sie die Synagoge Satans (Offenbarung 2,9). Es geht dabei nicht um buchstäbliche Juden, sondern um Menschen, die behaupten, das wahre Volk Gottes zu sein, weil sie eine christliche Religion haben.
  • In Thyatira finden wir eine Jesabel, die behauptet, eine Prophetin zu sein. Doch sie ist eine Verführerin (Offenbarung 2,20). Hier geht es nicht um eine Randerscheinung wie bei den Pseudo-Aposteln in Ephesus, sondern Jesabel wirkt innerhalb der Kirche und hat dort einen großen Einfluss.
  • In Sardes ist das Bekenntnis, Leben zu haben, aber in Wirklichkeit sind sie tot (Offenbarung 3,2). Beachten wir, dass das dem Engel – der den allgemeinen Zustand repräsentiert – gesagt wird. Es ist das Urteil über die Masse in Sardes!
  • In Philadelphia ist noch einmal von den vermeintlichen Juden die Rede, die in Wahrheit die Synagoge des Satans darstellen (Offenbarung 3,9). Es sind religiöse Ritualisten ohne innere Wirklichkeit.
  • In Laodizea erreicht die Anmaßung ihren Höhepunkt. Es ist nicht einfach die Behauptung, Leben zu haben wie in Sardis, sondern sie beanspruchen Vollkommenheit. „Ich … bedarf nichts“ (Offenbarung 3,17). Aber der Herr zeigt die Realität: elend, jämmerlich, arm, blind und bloß (Offenbarung 3,18).

Hüten wir uns vor jeder Art von Anmaßung! Die Bibel warnt uns mehrfach davor (Römer 12,3; 1. Korinther 8,2; 10,12; 14,37; Galater 6,3).