Zweimal werden in den Briefen des Apostels Paulus die Kinder der Gläubigen zum Gehorsam gegenüber ihren Eltern aufgefordert (Epheser 6,1 und Kolosser 3,20). Bei der Erklärung dieser Verse wird der Schwerpunkt oft (zu Recht) auf den Gehorsam gelegt. Eine Besonderheit geht dabei leicht unter, nämlich dass Paulus die Kinder persönlich anspricht: „Ihr Kinder…“ Daraus können wir drei Dinge lernen. 

  1. In der Zusammenkunft, in der die Briefe gelesen wurden, waren offensichtlich Kinder anwesend. Paulus setzte das als selbstverständlich voraus. Sollte die Anwesenheit unserer Kinder in den Zusammenkünften für uns nicht auch selbstverständlich sein? (Natürlich sollten Eltern gut abwägen, ab welchem Alter sie ihre Kinder mitnehmen können, ohne die nötige Andacht ihrer Mitgeschwister zu gefährden.)
  2. Die Belehrungen des Epheser- und Kolosserbriefes waren für viele Kinder bestimmt noch schwer zu verstehen. Dennoch waren die Kinder dabei. Und zu gegebener Zeit kam auch eine kindgerechte Belehrung an die Reihe. Verbauen wir den Kindern also nicht den Weg zum Segen, indem wir sie von angeblich „nicht so kindgerechten“ Zusammenkünften fernhalten.
  3. Der Heilige Geist richtet seine Lektion für Kinder nicht an die Eltern, sondern direkt an die Kinder. Kinder sind ebenso Gegenstände der Sorgfalt des Heiligen Geistes, wie Erwachsene. Das dürfen wir als Ermunterung auffassen, in den Zusammenkünften auch mal die Kinder direkt anzusprechen.