„Mir ist sehr angst! Mögen wir doch in die Hand des HERRN fallen, denn seine Erbarmungen sind groß; aber in die Hand der Menschen lass mich nicht fallen!“ 2. Samuel 24,14

David hatte schwer gesündigt, und Gott nannte ihm nun als Strafe dafür drei Möglichkeiten: 7 Jahre Hungersnot, 3 Monate Krieg oder 3 Tage Pest. Das ist doch eine schreckliche Lage sich die Strafe für eine Verfehlung selbst aussuchen müssen! Und alle würden das Volk treffen, wo doch David es war, der gesündigt hatte! Aber David kannte seinen Gott. Er wählte keine der drei Möglichkeiten, sondern bat um das Eine: „In die Hand der Menschen lass mich nicht fallen.“ Da traf Gott die Entscheidung und sandte die Pest. Aber Er machte dem Gericht ein vorzeitiges Ende. Wie hatte David Recht gehabt: Wenn man seine Schuld vor Gott einsieht und bekennt, dann vergibt Er, dann erbarmt Er sich.

Doch nun wollen wir auf einen ganz anderen Mann blicken: unseren geliebten Herrn. Er fiel wirklich in die Hand der Menschen! Sie nahmen Ihn gefangen und maßten sich an, über Ihn zu Gericht zu sitzen. Er wurde verurteilt und gegeißelt, und ein ungerechter Richter „übergab ihn ihrem Willen“ (Lukas 23, 25). Sie schlugen und verspotteten Ihn, zogen Ihn aus und verhöhnten Ihn. Ja, der Sohn des Menschen wurde in die Hände der Sünder überliefert, und diese machten mit Ihm, was sie wollten!

Aber dann fiel unser Herr außerdem noch in die Hand Gottes. Anders als bei David, begegnete Gott Ihm dort nicht als barmherziger Gott, sondern als Richter! Ja, wenn Gott je Barmherzigkeit an uns üben wollte, dann durfte Er seinem Sohn am Kreuz keine Barmherzigkeit erweisen. Dann musste Er Ihn, den Unschuldigen, für unsere Sünden richten. Und diese Strafe konnte weder abgekürzt noch gemildert werden. Gerade darin erweist sich seine Liebe zu uns!

[Aus dem Kalender „Der Herr ist nahe!“]