2. Samuel 11! Ein trauriges Kapitel. Wir sehen David, den Mann nach dem Herzen Gottes, auf Abwegen. Erst sehen wir, dass der König David nicht in den Kampf zieht, sondern sich lieber bis zum Abend faul im Bett wälzt. Als er schließlich aufsteht und auf dem Dach seines Hauses flanieren geht, sieht er eine Frau, die sich gerade badet. Statt seinen Blick abzuwenden, genießt er augenscheinlich diesen unverhofften Ausblick in der Abendsonne. David erkundigt sich nach dieser Frau und es wird ihm klar gesagt, dass diese Frau, Bathseba, verheiratet ist. Doch David überfährt dieses Stoppschild und ist kurze Zeit später wieder im Bett. Dieses Mal aber nicht allein.

Bathseba wird schwanger. David lässt schnell den Ehemann Urija aus dem Schlachtfeld rufen. Die Absicht ist klar: Wenn Urija zu seiner Frau nach Hause geht, dann wird Urija denken, dass seine Frau von ihm schwanger geworden ist, auch wenn das Kind womöglich rote Haare wie David haben wird. Doch Urija ist einer, dem die Kämpfe Gottes am Herzen liegen. Er geht nicht zu seiner Frau. Auch dann nicht, als David Urija betrunken macht – der betrunkene Urija sieht immer noch klarer als David!

Daraufhin veranlasst David, dass Urija in den Kämpfen mit dem Feind zum Opfer fallen muss. Der Plan geht auf. Urija, der Held, stirbt. Im Eilverfahren heiratet David Bathseba. Geschafft! Es wird ein eheliches Kind zur Welt kommen. Und das mit den 9 Monaten Schwangerschaft wird vielleicht auch niemand so genau nachrechnen. Schließlich gibt es auch Frühgeburten ...

Doch dieses Kapitel endet mit einem bemerkenswerten Satz: „Aber die Sache, die David getan hatte, war böse in den Augen des HERRN“ (2. Samuel 11,27). Das war das Einzige, woran David nicht dachte, aber es war das Einzige, woran er hätte denken sollen! Von Gott war in dem ganzen Kapitel nicht die Rede – das markiert den entscheidenden Fehler Davids.

Machen wir nicht auch manches Mal finstere Pläne? Und tatsächlich – sie funktionieren. Aber was sagt Gott dazu? Stehen wir vor ihm und überprüfen unsere Überlegungen in dem Licht seines Angesichts?