„Siehe, dies war die Ungerechtigkeit Sodoms, deiner Schwester: Stolz, Fülle von Brot und sorglose Ruhe hatte sie mit ihren Töchtern, aber die Hand des Elenden und des Armen stärkte sie nicht“ (Hes 16,49).

Sodom war durch Unmoral gekennzeichnet. Vergewaltigungen, Homosexualität und auch Sex mit Tieren (heute „Sodomoie“ genannt) waren an der Tagesordnung. Aber das war nicht alles, wie die Stelle in Hesekiel 16 zeigt.  

Die Sodomiter waren:

  • Stolz und hochmütig. – Das ist etwas, was auch heute ganz besonders verbreitet ist. Man denke nur daran, wie oft Worte wie Selbstverwirklichung, Selbstvertrauen und dergleichen gebraucht werden. Und ganz selbstverständlich sagt man tausendmal: „Ich bin stolz darauf …“
  • Fülle von Brot und sorglose Ruhe. – Auch heute lässt man es sich gern gut gehen. Die  Wellness-Oasen grüßen. Wozu soll man sich auch ernsthaften Fragen und Themen widmen? Wie sagt doch der Engländer so treffend: „The center of sIn is I“
  • Die Elenden und Armen nicht gestärkt. – Auf dem populären Ego-Trip kann man sich nicht um die Probleme anderer kümmern. Wenn jeder an sich denkt, ist doch an jeden gedacht.

Da, wo eine solche Haltung vorherrscht, werden auch Gräueltaten (V.50) nicht fehlen. Das hat zwei Seiten: Erstens werden sich die Gräuel bei denen finden, die durch die drei Dinge gekennzeichnet sind. Aber zweitens auch bei denen, die unter dem Ego-Trip zu leiden haben. Bei den Ausgerenzten. Bei denen, um die man sich nicht kümmert. 

Auch heute geschehen schlimme Dinge im Volk Gottes. Liegt das nicht auch daran, dass wir uns um andere nicht gekümmert haben? Die im Stich gelassenen „Elenden“ versuchen dann vielleicht die Sorgen mit Alkohol zu ersäufen, nicht daran denkend, dass Sorgen und Probleme gut schwimmen können. Und so geraten sie auf eine abschüssige Bahn …