Ein reicher, eingebildeter Prinz jagte einmal durch eine einsame Gegend auf seinem Pferd. Dabei stieß er auf einen alten Einsiedler, der den Schädel eines Toten genau betrachtete. Was für ein seltsamer Anblick! Der Prinz ging zu dem alten Mann und sagte spöttelnd zu ihm: „Was untersuchst du den Schädel so aufmerksam?“ Der sah ihn ernst an und antwortete: „Ich möchte gern entdecken, ob dies der Schädel eines Fürsten oder eines Bettlers sei. Ich vermag es aber nicht herauszufinden.“

Diese alte Geschichte erinnert an die Nichtigkeit des Reichtums und der menschlichen Größe und Pracht. Haben nicht bereits vor vielen tausend Jahren die Söhne Korahs mit dem Psalm 49 dem Materialismus gewissermaßen den Todesstoß versetzt? Nur zwei Verse aus diesem bemerkenswerten Psalm mögen an dieser Stelle genügen: „Fürchte dich nicht, wenn ein Mann sich bereichert, wenn sich die Herrlichkeit seines Hauses vergrößert. Denn wenn er stirbt, nimmt er das alles nicht mit; nicht folgt ihm hinab seine Herrlichkeit … Der Mensch, der in Ansehen ist und keine Einsicht hat, gleicht dem Vieh, das vertilgt wird.“

[In Anlehnung an: „Beispiele zu den Geschichten des Neuen Testaments“ von D. Witt]