„Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen“ Johannes 14,3.

Wenn ich mich am Abend zu Bett lege mit dem Gedanken: „Vielleicht wird der Herr Jesus kommen, ehe der Morgen anbricht“; wenn ich am Morgen aufstehe und mir sage: „Vielleicht werde ich Ihn sehen, ehe der Abend kommt“, welche Wirkung hat eine solche Erwartung auf meine Gedanken, auf meinen Willen, auf meine Wünsche und mein Betragen! Werde ich dann nicht Fleiß anwenden zu allem, was Ihm wohlgefällig ist, und suchen, der Ermahnung des Apostels zu folgen, ohne Flecken und tadellos von Ihm erfunden zu werden in Frieden?  Wie viele Dinge betrachten die Christen jetzt als unschuldig und erlaubt, die aber ganz anders erscheinen im Licht der Herrlichkeit dessen, der kommt! So ist uns die Ankunft des Herrn in der Heiligen Schrift immer wieder nicht nur als eine Lehre vorgestellt, die von etwas Zukünftigem redet, sondern als eine lebendige Hoffnung, die reinigt, die uns von dem uns umgebenden Bösen getrennt hält und die uns vor Weltförmigkeit schützt.

Außerdem ist sie für unsere Seele eine Stütze, die uns hält und jeden Augenblick unseres Lebens kräftigt, die uns „fest“ und „unbeweglich“ macht und uns anspornt, immer „überströmend“ zu sein im „Werk des Herrn“ (1. Korinther 15,58).  Aber diese Erwartung Christi ist auch ein Balsam für jede Wunde und jeden Schmerz. Es gibt keine Schwierigkeit für die Seele, die durch diese gesegnete Hoffnung nicht erleichtert, und keinen noch so schweren Schlag, der durch die Erwartung des Herrn nicht gemildert würde.  So ist also die Erwartung des Herrn die Triebfeder des Christen und der Trost für sein Herz.