Lineares in Spanien. Schachturnier. 64 Felder, 32 Steine und 2 Spieler. Es wird die scharfe Sizilianische Eröffnung gespielt. Dabei kommt der Jugoslawische Angriff der Drachenvariante aufs Brett. Heterogene Rochaden. Bauernsturm. Das Brett steht in Flammen. Nach einem Standard-Qualitätsopfer auf C3 reißt Schwarz die Initiative an sich und rückt dem weißen König gehörig auf die Pelle. Schließlich ist der Spieler der weißen Steine gezwungen, einen ganzen Turm ins Geschäft zu stecken, um die Mattdrohungen parieren zu können. Und jetzt? Reicht er dem Gegner zur Aufgabe die Hand? Hält er die Schachuhr an? Wirft er seinen König um? Nichts dergleichen. Er spielt unverdrossen 20 Züge lang weiter und lässt sich matt setzen. Kopfschütteln. Denn es ist so: Einen guten Schachspieler erkennt man daran, dass er in einer hoffnungslosen Lage aufgibt. 

Szenenwechsel.

Mekka in Saudi-Arabien. Nur Muslimen ist der Zutritt in die Stadt gestattet. Im ganzen Land ist Evangelisation strengstens verboten. Seit Mohammeds Zeiten, also seit 1300 Jahren (!), darf in dieser Gegend der Name Jesu nicht verkündigt werden. Und wenn ein Muslim in Saudi-Arabien Christ wird, muss er mit der Todesstrafe rechnen. Die wenigen Christen haben es dort extrem schwer. Sollen sie aufgeben? Es hat sich schließlich in 1300 Jahren nichts Wesentliches geändert … Auch wenn wir so eine Situation nicht kennen, so sind wir doch auch manches Mal geneigt, Bemühungen für den Herrn einzustellen. Tun wir es besser nicht! Denn Gott lebt – und er kann vom Himmel her in das Geschehen eingreifen und Gewaltiges verändern. Einen guten Christen erkennt man daran, dass er auch in einer hoffnungslosen Situation nicht aufgibt.