„Denn der Gerechte fällt siebenmal und steht wieder auf“ (Sprüche 24,26)

Wenn dieser Vers erklärt wird, versteht man unter dem Fallen in aller Regel ein Fallen in die Sünde. Dies mag als Anwendung möglich sein, die eigentliche Bedeutung dieser Aussage ist es aber nicht.

Sehen wir uns den Kontext einmal an. Unmittelbar davor heißt es: „Lauere nicht, Gottloser, auf die Wohnung des Gerechten, zerstöre nicht seine Lagerstätte. Denn der Gerechte fällt siebenmal …“ Es geht also um die Zerstörung der Lagerstätte der Gerechten, um Angriffe von außen, die der Gerechte ertragen muss. Doch der Gerechte berappelt sich wieder – während die Gottlosen im Unglück niederstürzen.

Wieso kann der Gerechte wieder aufstehen? Weil Gott ihm selbst unter die Arme greift; er ist die Quelle seiner Kraft. Der Gerechte darf erfahren, dass ihn in sieben Bedrängnissen kein Unglück antasten wird (Hiob 5,19). Und er erlebt, was in Jesaja 40,31 steht: „Jünglinge ermüden und ermatten und junge Männer fallen hin, aber die auf den HERRN harren, gewinnen neue Kraft“ (Jesaja 40,31).