„Und der Herr mehrte alles, was Hiob gehabt hatte, um das Doppelte“ (Hiob 42,10). 

Nach langen Verteidigungsreden brach Hiob schließlich vor Gott zusammen und bereute in Staub und Asche (Hiob 42,6). Seine veränderte Gesinnung tat sich darin kund, dass er für seine drei Freunde (die sich eher wie Feinde verhielten) betete (V. 11). Damit war der Zeitpunkt gekommen, dass sich ein neuer Strom des Segens über Hiob ergießen konnte. Dieser Strom brachte ihm das Doppelte von dem, was er vorher gehabt hatte. Gott konnte ihm das nach den gemachten Erfahrungen schenken. Hätte er ihm dies vorher gewährt, so hätte das wahrscheinlich nur seinen Stolz genährt.

Hiob hatte nun doppelt soviel Vieh wie zuvor (Hiob 1,3 und Hiob 42,12). Aber seine Kinderanzahl blieb konstant: er hatte vor der Zeit der besonderen Erprobung zehn und danach auch wieder zehn – sieben Söhne und drei Töchter (Hiob 1,2; Hiob 42,13). Warum bekam er, im Sinn einer Verdopplung, nicht zwanzig Kinder geschenkt?

Die Antwort ist, denke ich, sehr schön: Seine ersten zehn Kinder waren nicht verloren! Folglich ist seine Kinderanzahl doch verdoppelt worden. Ein Rind, das geschlachtet wird, ist für immer dahin, aber nicht Mensch, der eine unsterbliche Seele hat. Hiob, der sich Sorgen gemacht hatte, dass seine Kinder sich von Gott lossagen würden (Hiob 1,5), bekam so indirekt vermittelt: deine Kinder sind nicht verloren, sie sind bei Gott, du wirst sie wieder sehen. – Großartige Gnade Gottes!