„Und nun holt mir einen Saitenspieler. Und es geschah, als der Saitenspieler spielte, da kam die Hand des Herrn über ihn.“ 2. Könige 3, 15 

Der gottesfürchtige König Josaphat von Juda hatte einen Fehler gemacht und sich von Joram, dem Sohn des gottlosen Königs Ahab von Israel, für einen Feldzug gewinnen lassen, in dem auch noch der König von Edom, ein Feind des Volkes Gottes, mitzog. Das Unternehmen, ohne Gott geplant, drohte sogleich zu scheitern. Das brachte Josaphat zur Besinnung, und er verlangte, daß jetzt Gott befragt wurde, und zwar durch den Propheten Elisa. Dieser aber sah sich vorerst außerstande, einen Ausspruch Gottes zu verkünden. Er verlangte nach einem Saitenspieler, und unter dessen Spiel kam sein Inneres in die rechte Verfassung.

Wenn wir bedenken, daß die natürlichen Dinge im Alten Testament für uns heute Abbilder von geistlichen Zusammenhängen sind, dann verstehen wir, daß es hier um mehr geht als nur um Musik. Elisa empfand zutiefst den ungeistlichen Einfluß, unter den Josaphat geraten war; sein Geist mußte sich erst erheben zu den Höhen der Gemeinschaft mit Gott, um Gottes Willen erkennen zu können. So ist die Tätigkeit des Saitenspielers hier nichts Geringeres als ein Symbol der klärenden und erbauenden Wirkung des Geistes Gottes.

Wie sehr haben auch wir diesen Saitenspieler nötig! Überall umgibt uns der ungeistliche Einfluß der Welt, der uns oft gerade dann förmlich erdrücken will, wenn wir in einer wichtigen Sache Gottes Willen erkennen müssen. Laßt uns als ständige Gewohnheit im Gebet die Gemeinschaft mit Gott suchen und im Wort Gottes der Stimme des Heiligen Geistes lauschen, damit im entscheidenden Augenblick der göttliche Saitenspieler uns unter seinen Einfluß nehmen kann!

[Aus dem Kalender „Der Herr ist nahe“, siehe www.csv-verlag.de]