Als die Jünger einen Menschen sahen, der blind von Geburt war, fragten sie den Herrn, wer gesündigt habe – er selbst oder seine Eltern. Sie hatten den Gedanken der Vergeltung in sich aufgenommen und meinten anscheinend, dass jede (schwere) Krankheit eine Strafe Gottes sei.

Doch Jesus antwortete: „Weder dieser hat gesündigt noch seine Eltern, sondern damit die Werke Gottes an ihm offenbart würden“ (Johannes 9,2). Um die Macht der Blindenheilungen zeigen zu können, musste Christus Blinden begegnen. Und darum war dieser Mann blind. Er oder seine Eltern hatten nicht eine spezielle Sünde begangen, die zu der Blindheit führte. Natürlich waren er und seine Eltern nicht sündlos. Es geht nur darum, dass die Krankheit nicht eine Antwort Gottes auf eine bestimmte Sünde war.

Krankheiten sind allerdings auf jeden Fall eine mittelbare Folge davon, dass Sünde in die Welt eindrungen ist. Alles Leid, alles Elend auf dieser Welt, und auch der Tod, haben wir der Sünde zu „verdanken“. Jedes Krankenhaus und jeder Friedhof zeugen von dem, was die Sünde angerichtet hat. Wie entsetzlich ist die Sünde! Können wir je leichtfertig über die Sünde denken und reden? 

Doch Gott sei Lob und Dank! Das Lamm Gottes ist gekommen, um die Sünde der Welt – mit allen ihren Folgen – wegzunehmen (Johannes 1,29). Wie herrlich das Lamm!