Frage: Die Jungfrauengeburt wird von der modernen Theologie als von untergeordneter Bedeutung angesehen. Ist sie wirklich so wichtig?

Sie ist im höchsten Maße wichtig! Alles, was die Wahrheit der Schriften antastet, ist entscheidend; denn wenn die Bibel in einem Detail nicht glaubwürdig ist, kann sie es dann in einem anderen sein?

Sie ist auch deshalb wichtig, weil die Grundlagen des Glaubens damit verbunden sind. In 1. Korinther 15,45–49 wird der Herr Jesus Adam gegenübergestellt. „Der erste Mensch ist von der Erde, von Staub; der zweite Mensch vom Himmel“ (Vers 47).

Der bloßen Reihenfolge nach war Kain der zweite Mensch, aus der Sicht dieses Verses war er es nicht, er war nur ein Abbild Adams in der nächsten Generation. Die Menschen, die heute auf der Erde leben, sind auch nur ein Abbild Adams in der – sagen wir – hundertfünfzigsten Generation. Doch wir müssen bedenken, dass der Herr Jesus überhaupt kein Abbild Adams war. Er war der zweite Mensch. Er war in der Tat Mensch, denn Er wurde von der Jungfrau Maria empfangen. Er war ein ganz und gar einzigartiger Mensch, von einer anderen Ordnung, denn Er wurde vom Heiligen Geist gezeugt.

Jeder andere Mensch erbt die adamitische Natur, Jesus nicht. Jeder andere Mensch kommt mit dem schweren Erbe der Sünde, des Todes und der Verdammnis auf die Welt, wovon der letzte Teil von Römer 5 spricht. Im Fall unseres geliebten Herrn wurde diese Erbfolge unterbrochen. Er wurde nicht als Abbild Adams geboren. Er war nicht vom adamitischen Geschlecht, sondern war selbst – als der letzte Adam – das Haupt eines neuen Geschlechts kraft Seines Todes und Seiner Auferstehung.

Alle diese herrlichen Wahrheiten würden über Bord geworfen, wenn die Jungfrauengeburt nicht wahr wäre. Sie ist also in der Tat eine entscheidende Sache!