Das Wort „segnen“ kann in unterschiedlicher Weise gebraucht werden. Dazu ist es wichtig, zu wissen, dass das griechische Wort für „segnen“ unter anderem bedeutet: „gut reden“.

  • Wenn wir jemand anders segnen (Röm 12,14; 1. Pet 3,9), dann reden wir Gutes, das heißt, wir wünschen dem anderen den guten Segen Gottes. Das Gegenteil davon ist fluchen (Röm 12,14): Wir wünschen dann dem anderen den Fluch und Zorn Gottes.
  • Wenn wir für uns um Segen bitten, dann erbitten wir das Gute Gottes für uns. Es ist bemerkenswert, dass wir im Neuen Testament nicht finden, dass jemand um Segen für sich gebetet hätte (im Alten Testament finden wir das wohl, zum Beispiel bei Jabez, 1. Chr 4,9.10).
  • Wenn Gott segnet, dann schließt das sein Handeln zum Guten mit ein (z.B. Apg 3,26). Gott ist derjenige, der den Segen gibt (wobei er dabei auch oft Menschen benutzt). Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab (Jak 1,17).
  • Und wir können Gott „segnen“ (Jak 3,9 etc.). Das bedeutet dann (und so wird es an den entsprechenden Stellen auch übersetzt), dass wir Gott preisen und loben. Gott ist in diesem Fall das Objekt – wir „reden Gutes“ über Ihn.

Lasst uns den umfassenden Begriff „segnen“ nicht oberflächlich gebrauchen. Denn es ist etwas Großartiges, wenn Gott zu einem Menschen Gutes spricht und ihm wohltut. So wollen wir auch bei den Tischgebeten bewusst dieses Wort gebrauchen und nicht gedankenlos um Segen bitten.