Wenn eine Naturkatastrophe geschieht, wird sehr schnell (und das ist ja auch verständlich) gefragt, warum das passieren musste. Welcher Sinn kann dahinter stecken, wenn z.B. Zehntausende in den Tod gerissen werden?
Diese Frage ist uralt. Sie wurde auch bei dem vieldiskutierten und schrecklichen Erdbeben in Lissabon am 01.11.1755 erhoben.
Voltaire ätzte in dieser Zeit gegen die Frage nach dem Sinn solcher Katastrophen. Für Voltaire waren Menschen nur Insekten, die eine paar Sekunden auf Schlamm-Atomen lebten und sich deshalb keine Mühe zu geben brauchten, über Gott und seine Absichten nachzudenken.
Aber so etwas zu sagen, bedeutet die Kapitulation zu unterzeichnen und in Trostosigkeit zu versinken. Doch auf wie viele Menschen, die besonders Schweres erlebt haben, trifft das leider zu!
Die Frage nach dem Sinn solcher Katatstrophen muss sicher sehr behutsam beantwortet werden. Solange man nicht selbst betroffen ist, hat man ja bekanntlich gut reden.
Auffällig ist jedenfalls, dass die Menschen, die so etwas erlebt haben, in einem positiven Sinn ihre Werte neu überdenken. Keiner, der einen Tsunami erlebt hat, wird in den Fluten nach seinem Toaster suchen oder darüber jammern, dass der Föhn abhanden gekommen ist. Nein. Die Frau sucht verzweifelt ihren Mann, Kinder schreien nach ihren Eltern … Das interessante Phänomen, dass der Mensch sich für das Triviale fasziniert und das Wesentliche vergisst, verblasst.
Aber das ist noch nicht alles. Viele Menschen fragen in solchen Zeiten nach der Ewigkeit. Das Irdische ist zerbochen und so geht der Blick – endlich – zum Himmel. Das ist gewiss ein Ziel, das Gott mit solchen Katastrophen verfolgt.
Mögen doch noch viele Menschen (in Katastrophengebieten) den ewigen Trost des Evangeliums kennenlernen!