Oft wird gesagt: „Der Herr Jesus ist in seiner eigenen Macht auferstanden, aber durch Gott, den Vater, auferweckt worden.“ Offenbar will man damit Auferstehung und Auferweckung voneinander unterscheiden. Klingt ja auch irgendwie logisch: Aufstehen kann man selbst und aufgeweckt wird man durch jemand anders.

Doch so einfach ist das nicht. Wenn Auferstehung wirklich beinhalten würde, dass man das in eigener Kraft vollführen kann, dann könnte dieser Begriff nicht auf Gläubige angewendet werden. Denn wir können unser Leben nicht selbst wiedernehmen, wie das der Herr Jesus getan hat. In Johannes 5,29 wird beispielsweise ganz allgemein von der Auferstehung von Menschen gesprochen und damit deutlich gemacht, dass der Gedanke mit der “eigenen Kraft“ nicht mit dem Begriff Auferstehung gekoppelt werden kann.

Und Stellen wie 1. Korinther 15,12+13+42 zeigen, dass „Auferweckung“ und „Auferstehung“ gewissermaßen wechselseitig gebraucht werden. Der Unterschied zwischen diesen beiden Ausdrücken kann folglich nicht prinzipieller Natur sein. Hinzu kommt noch, dass das entsprechende griechische Wort im Grundtext mal mit auferstehen und mal mit auferwecken übersetzt wird (Lk 24,6–7).

Vielleicht kann man einen gewissen kleinen Unterschied in diesen Ausdrücken so umreißen: Auferstehung zeigt, dass jemand, der (unter den Toten) lag, wieder aufsteht. Bei Auferweckung wird der Blick mehr darauf gerichtet, dass wieder Leben und Aktivität da ist.

Es ist schön, kleine Unterschiede in der Ausdrucksweise der Schrift zu finden. Aber man darf natürlich auch da nicht überzeichnen und in „Auferstehung“ oder „Auferweckung“ etwas hineinlegen, was da gar nicht drin steckt.