Hagar und ihr Sohn Ismael werden aus dem Haus Abrahams vertrieben. Hagar irrt in der Wüste umher, Wasser suchend. Verzweiflung steht auf ihrem Gesicht geschrieben. Obwohl sie in großer Not ist, betet sie nicht. Gott aber erbarmt sich ihrer und öffnet ihr die Augen, sodass sie den Wasserbrunnen sieht, der unmittelbar in ihrer Nähe ist. Sie ist gerettet (1. Mose 21,14–21).

Hagar zeigt beispielhaft, wie es einem Sünder geht. Der Sünder irrt auf seinem eigenen Weg umher und der Durst seiner Seele wird nicht gelöscht. Er ist dem Verdursten nahe – und das obwohl das „Wasser des Lebens“ in seiner unmittelbaren Nähe ist (denn der Weg zu Christus ist wahrlich nicht weit). So war es auch bei der Frau am Jakobsbrunnen; sie erkannte (zunächst) nicht, dass gewissermaßen in der Person Jesu die Quelle des lebendigen Wassers neben ihr war (Johannes 4,10). Doch ihre Augen wurden – wie bei Hagar – geöffnet und sie trank von dem Wasser des Lebens.

Möchten doch auch noch heute viele Menschen von dem Wasser des Lebens trinken, das für jeden ganz einfach zu haben ist (Offenbarung 22,17)! Wie schrecklich ist es, unversöhnt in die ewige Pein zu gehen, obwohl das Heil und der Segen so nah gewesen sind (vgl. Römer 10,8)! Doch wie viele Menschen sind schon direkt neben dem Strom des Wassers des Lebens „verdurstet“!