Längeres Schweigen in den Zusammenkünften kann zwei Gründe haben:

1.)   Man möchte auf das Wirken des Geistes Gottes warten und nicht vorschnell handeln. In der Gegenwart Gottes ist Eile eben nicht angemessen (Prediger 5,1). Wenn im Himmel eine halbe Stunde geschwiegen wird, brauchen wir uns nicht zu scheuen, auch zu schweigen (Offenbarung 8,1).

2.)    Es ist ein Ausdruck geistlicher Schwachheit und Armut. Man ist sich seiner eigenen Bedürftigkeit nicht bewusst und bittet darum nicht (Jakobus 4,2). Man ist sich der Herrlichkeit des Herrn Jesus nicht bewusst und hat darum nicht – wie der Schreiber des Hebräerbriefs – viel über ihn zu sagen (Hebräer 5,11).

Hüten wir uns davor, eine Pause in der Versammlungsstunde einfach deshalb zu beenden, weil wir keine Geduld mehr haben und besorgt sind, was wohl die Besucher über das Schweigen denken könnten. Hüten wir uns aber auch davor, unsere geistliche Armut damit zu verschleiern, dass wir dem Schweigen eine Bedeutung zumessen, die es in Wirklicheit gar nicht hat.