„... beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft des Evangeliums des Friedens“ (Epheser 6,15)

Was ist mit „der Bereitschaft des Evangeliums des Friedens“ gemeint? Viele Bibelleser verstehen darunter die Bereitschaft oder Bereitwilligkeit, das Evangelium zu verkündigen. Nun ist es zwar sehr wichtig und richtig, eifrig das Evangelium den verlorenen Menschen zu sagen, aber darum geht es in Epheser 6 nicht. Es geht nicht um einen Kampf gegen die Welt, auch nicht um einen Kampf gegen unser Fleisch und noch weniger ein Kampf gegen die Verlockungen der Sünde (gegen die wir gar nicht kämpfen, sondern vor denen wir fliehen sollten). Der Kampf in Epheser 6 hat einen anderen Feind. Er ist gerichtet „gegen die Fürstentümer, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern“ (Vers 12).

Der Bibeltext sagt gar nicht „Bereitschaft zur Verkündigung des Evangeliums“, sondern: „Bereitschaft des Evangeliums des Friedens“, d. h., die Bereitschaft ruht auf der Grundlage des Evangeliums; und dieses Evangelium ist ein „Evangelium des Friedens“. Der Feind, gegen den wir ankämpfen müssen, weiß nämlich sehr gut, dass jeder Mensch, der keinen Frieden durch das Evangelium hat, keinen beherzten Kampf führen kann. Leider gibt es viele Christen, die Gott ihre Sünden bekannt haben, aber trotzdem zweifeln, ob Gott sie wirklich vergeben hat. Andere kennen das „Evangelium des Friedens“ zwar, gehen aber nicht jeden Tag im Bewusstsein dieses Friedens ihren Weg. In solchen Fällen fehlt das „Evangelium des Friedens“ in der Praxis und es kann solchen Christen dann auch kein festes Schuhwerk, d.h. keine feste Grundlage geben. Sie haben keine richtige Bereitschaft in den Kampf zu ziehen.

Vielleicht ist ein Vergleich hilfreich: Wenn ein UN-Soldat für eine Friedensmission in den Kampf gesandt wird, dann wird er wohl immer ein halbherziger Soldat bleiben, wenn er davon überzeugt ist, dass diese Friedensmission gar nicht richtig ist. Er hat dann keine rechte Bereitschaft, sich als UN-Soldat auszuzeichnen.

In Eph 6,15 geht es also nicht darum, dass ein Christ das Evangelium anderen bringen soll (so wahr das an sich auch ist), sondern dass der Christ durch das Evangelium des Friedens zum Kampf bereit sein soll.