Simson und die Frauen. Eine tragische Geschichte. Kaum hat der Heilige Geist begonnen, etwas über diesen Mann zu schreiben, da ist er schon „genötigt“, darauf hinzuweisen, dass Simson ein Auge auf eine Frau geworfen hat (Ri 14,1). Simson muss so fasziniert von dieser Dame gewesen sein, dass er gleich zu seinen Eltern ging, damit sie eine Hochzeit arrangieren (Ri 14,2).

Immerhin fragte er seine Eltern. Das war natürlich nicht schlecht. Aber es war mehr eine Pro-forma-Anfrage.  Doch als sie ihn – ein bisschen sehr vorsichtig – fragten, ob er denn nicht eine aus dem Volk Gottes nehmen wollte, da setzte er sich über ihren Rat hinweg und ging diese Verbindung ein, die nach dem Gesetz Gottes nicht erlaubt war (5. Mo 7,1). Aber das war Simson egal, Hauptsache die Frau war recht in seinen Augen (Ri 14,7).

Als das Hochzeitsfest gekommen war, zeigte sich jedoch, dass Simson sich noch nicht genügend von seinem Elternhaus gelöst hatte. Er sagte zu seiner Frau: „Siehe, meinem Vater und meiner Mutter habe ich es nicht kundgetan, und dir sollte ich es kundtun?“ (Ri 14,16). Mit diesen Worten machte er deutlich, dass er die Beziehung zu den Eltern höher achtete als die Beziehung zu seiner Frau. Er würde Dinge mit seinen Eltern besprechen, die er nicht mit seiner Frau besprechen würde.

Die ganze Hochzeitsfeier nahm einen dermaßen unglücklichen Verlauf, dass Simson wutentbrannt davonstürmte und in das Haus seines Vaters zurückkehrte (Ri 14,19). Als er es sich schließlich doch anders überlegte und zu seiner Frau zurückkehren wollte, war sie bereits anderweitig vergeben (Ri 15,1) ...

Schlussfolgerung: Wer heiraten will, tut gut daran, den Rat seiner Eltern zu berücksichtigen. Wer geheiratet hat, tut gut daran, das neue Verhältnis zum Ehepartner über das alte Verhältnis zu den Eltern zu stellen.

Wir brauchen nicht entrüstet auf Simson zu zeigen, was er wieder alles falsch gemacht hat, aber wir sollten doch aus seinen Fehlern etwas lernen.