Elia meint, allein übrig geblieben zu sein, und klagt Gottes Volk an (1. Könige 19,10). War er wirklich allein in seiner Treue zu Gott? Und was war mit dem Diener, den er gerade in Beerseba zurückgelassen hatte (1. Könige 19,3)?

Die göttliche Antwort sagt ihm, dass Gott sich in Israel 7000 übrig gelassen hat, die sich nicht vor dem Baal gebeugt haben (1. Könige 19,18). Das sah Elia nicht – und das spricht eine deutliche Sprache über seinen eigenen Zustand.

Es ist zurecht gesagt worden: Wer die Tugenden anderer nicht erkennt, wird wahrscheinlich selbst keine haben. Und wer nie anderen Menschen vertraut, wird wohl auch selbst nicht besonders vertrauenswürdig sein.

Elia beweist mit seiner Haltung aber auch mangelndes Vertrauen zu Gott. Wenn man denkt, man sei alleine, dokumentiert man damit, dass man Gott nichts Großes zutraut. Sollte er denn nur noch an einem Menschen wirken? 

In den galatischen Versammlungen wirkte der Sauerteig der falschen Lehre. Dennoch war Paulus nicht mutlos, denn er kannte seinen guten Herrn. Und so schrieb er an die Galater: „Ich habe Vertrauen zu euch im Herrn, dass ihr nicht anders gesinnt sein werdet“ (Galater 5,10).

Lasst uns auch heute dem Wirken der Gnade Gottes in anderen vertrauen.