Der Aufruf, Buße zu tun, ist nicht besonders populär. Man spricht heute gern davon, wie wunderbar ein Leben mit dem Herrn Jesus ist (und das ist auch nicht verkehrt), aber die Buße eines schuldigen Sünders vor Gott gerät manchmal etwas arg in den Hintergrund.

Was bedeutet es eigentlich, Buße zu tun? Buße zu tun bedeutet, sein vergangenes Leben vor Gott zu verurteilen. Man anerkennt Gottes Urteil, dass man ein schuldiger und verlorener Sünder ist und vertraut nicht mehr stolz auf die eigenen Werke. Buße ist die Kapitulation eines Sünders vor einem heiligen Gott.

Als Johannes der Täufer predigte, stellte er die Buße in den Mittelpunkt seiner Verkündigung. Seine Taufe war eine Taufe zur Buße (Mt 3,2.11). Seine ernsten Worte wurden oft nicht gern gehört und der treue Zeuge wurde eines Tages geköpft. Die Stimme des Bußpredigers verstummte.

Doch unmittelbar nach ihm kam einer (der in Wahrheit vor ihm war), der auch Buße verkündigte! Die Worte unseres Herrn waren die gleichen wie die, die Johannes der Täufer geredet hat: „Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen“ (Mt 4,17, vgl. mit Mt 3,2). Wieder war der Ruf zur Buße zu hören! Doch auch der Heiland wurde getötet. Und jetzt?

Nach seiner Auferstehung sagte er seinen Jüngern, dass in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden gepredigt werden sollte allen Nationen (Lk 24,47). Und die Jünger haben das auch getan (Apg 2,28). Auch der später berufene Paulus verkündigte die Buße für alle Menschen: „Nachdem nun Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen hat, gebietet er jetzt den Menschen, dass sie alle überall Buße tun sollen“ (Apg 17,30).

Gehören wir auch zu denen, die Menschen auffordern, Buße zu tun?