Vor einigen Jahren war ich nachts in einem Hotel, um einen Patienten zu besuchen. Plötzlich klopfte es an der Tür. Die Frau des Patienten ging zur Tür und kam dann zurück. Bald darauf klopfte es erneut, und wieder ging sie zur Tür. Kurz darauf hörte man zum dritten Mal ein Klopfen, und sie ging wieder hin, aber mir sagte sie nichts. Ich begann, mich zu fragen, ob ich wohl die gewünschte Person sei, und als ich den Besuch beendet hatte, verließ ich den Raum. Draußen auf dem Flur stand ein Bediensteter und sagte zu mir: „Herr Doktor, ihr Haus brennt.“ Ich flog die Treppe hinunter und rannte hinaus in die Dunkelheit, denn meine Frau war damals sehr krank. Aus der Entfernung sah es wirklich so aus als sei es mein Haus, aus dessen Dach die Flammen schlugen, aber als ich über den Hügel fuhr, kam mir jemand entgegen und sagte: „Es ist nicht ihr Haus, Herr Doktor, es ist das ihres Nachbarn.“ „Gott sei Dank!“, stieß ich hervor.

Ich meinte es auch so, aber es zeigte mir, dass ich nicht in den Himmel komme, indem ich versuche, meinen Nächsten wie mich selbst zu lieben. Und du kannst es auch nicht. Niemand kann auf dieser Grundlage vor Gott stehen, außer dem Herrn Jesus. Wenn du meinst, du könntest es, wirst du irgendwann aufwachen und es wird dir allmählich bewusst werden, dass du in der Hölle bist, nicht im Himmel. Wenn du in den Himmel kommst, dann nur durch das vollbrachte Werk des Herrn Jesus. Wenn aber irgendjemand glaubt, er könne sich mit Werken den Himmel verdienen, wird er irgendwann einmal feststellen, dass das ein völliger Irrtum war. O nein, auf dieser Grundlage kannst du nicht in den Himmel kommen.

[Aus: „Fourty Days of Scripture“. Niedergeschriebener Vortrag von W.T.P. Wolston. Übersetzung: Marco Leßmann]