Der Herr Jesus hatte seinen Jüngern Macht über die Dämonen gegeben. Auch seinem Jünger Judas Iskariot. Dieser zog durchs Land und benutzte die Gewalt, die der Herr ihm verliehen hatte.

Doch persönlich hatte er nie die Gnade und Macht des Heilands für sich in Anspruch genommen. Sein Herz blieb kalt und finster. Und so konnte schließlich der Satan in ihn fahren (Joh 13,27). Er, der half, die Macht des Feindes zu bezwingen, wurde selbst zur Beute des Teufels!

Etwas Ähnliches finden wir auch bei Saul. Er war es, der die Wahrsager im Land ausrotten ließ. Aber am Ende seines Lebens ging er in seiner Verzweiflung zu einer Wahrsagerin und empfing eine Botschaft, die ihn zu Boden warf (1. Sam 28).

Auch wenn es hier um ungläubige Menschen geht, redet das doch auch zu uns. Wir können anderen eine Hilfe sein, dass sie sich aus einem Fallstrick befreien, und einige Zeit später gehen wir doch in dieselbe Falle. Wir mögen erfolgreich vor den Gefahren des Internets warnen und zappeln dann eines Tages selbst im Schlammloch der virtuellen Unreinheit. Vielleicht haben wir einem Alkoholiker geholfen, „trocken“ zu werden, doch das macht uns nicht immun davor, dass auch wir unseren Kummer mit Hochprozentigem wegspülen wollen.

Vor solchen verdrehten Wegen vermag uns die Gnade zu bewahren. Nehmen wir sie dankbar in Anspruch!