Es ist eine Sache, zu fragen, was ich für Christus tun kann, und eine andere, zu fragen, was Christus durch mich tun kann. Das erste wird von meiner Schwachheit, das zweite wird nur von Seiner Macht und Auswahl begrenzt. Der Apostel Paulus sagt in Römer 15,18: „Ich werde nicht wagen, etwas von dem zu reden, was Christus nicht durch mich gewirkt hat, zum Gehorsam der Nationen.“ Er anerkannte somit, dass er nur ein Kanal war, durch den der Segen floss. Die Quelle lag in dem Herrn und nicht in dem Diener. Es war Christus, der wirkte; der Apostel war nur das Werkzeug, das Seine weise und allmächtige Hand benutzte. Das Werk war das Werk des Christus, und Ihm kam deswegen die Ehre und das Lob für alles zu, was durch den Boten getan wurde, obwohl Er es in Seiner Gnade dem Diener zuschreiben und ihn für alles belohnen wird.

Diese Worte des Apostels bringen die Sache auf den richtigen Punkt und lassen den wahren Platz des Dieners erkennen. Dieselbe demütige Geisteshaltung zeigte sich auch in Barnabas und Paulus, als sie in Jerusalem erzählten, wie viele Zeichen und Wunder Gott durch sie auf ihrer Missionsreise gewirkt hatte (Apg 15,12). Es war das Werk Gottes, sie waren die Instrumente.

Auch heute ist Gott willens, uns als Seine Werkzeuge zu verwenden für das, was Er in Gnade in dieser Welt zu tun beabsichtigt. Die Verantwortlichkeit dafür jedoch, „Gefäße zur Ehre“ zu sein – geheiligt und somit nützlich für des Herrn Gebrauch und zu jedem guten Werk bereitet zu sein –, liegt bei uns. Der Kanal kann verstopft sein, und dann wird das Fließen des Segens behindert werden.

Wollen wir uns nicht neu den Händen des Herrn übergeben und Ihn um die Gnade bitten, dass wir für Ihn nützlich sein mögen und Er durch uns wirken kann? Er sucht Gefäße für Seinen Gebrauch, aber sie müssen frei von Behinderungen aller Art und rein für Ihn sein. Nur so können sie einen gesegneten Dienst verrichten und die Gnade Gottes unter den Menschen bekanntmachen.

[Aus: Ermunterung & Ermahnung]