Leider sind manche Christen bitter geworden. Sie haben es nicht verwunden, dass sie gedemütigt wurden, dass sich intensive Wünsche nicht erfüllen, dass ihr Vertrauen missbraucht wurde und vieles andere mehr. Der Umgang mit ihnen ist schwer. Sie trinken das Gift Bitterkeit und meinen, dass andere dadurch getötet würden. Sie verarbeiten ihre Enttäuschung, indem sie andere attackieren.

In Hebräer 12 ist davon die Rede, dass jemand an der Gnade Gottes Mangel leidet und so eine Wurzel der Bitterkeit aufsprosst. Wenn wir nicht die Gnade Gottes täglich vor Augen haben, dann wird sich die Pfahlwurzel der Bitterkeit in unser Leben hineinbohren und sich nicht mehr so schnell herausreißen lassen. 

Wie können wir Bitterkeit vermeiden und überwinden? Der Patriarch Joseph gibt uns Anschauungsunterricht. Er hatte allen Grund bitter zu sein, da seine Brüder ihn nach Ägypten verkauft hatten. Und dort widerfuhr ihm auch himmelschreiendes Unrecht, sodass er im Gefängnis landete. Wie ging er damit um?  

Wir ahnen etwas davon, wenn wir uns die Namen seiner beiden Söhne ansehen, die in Ägypten geboren wurden. Der erste hieß Manasse („Der vergessen macht“) und der zweite hieß Ephraim („doppelte Fruchtbarkeit“). Joseph ließ also die schmerzvolle Vergangenheit hinter sich und freute sich an dem Segen, der er auch in Ägypten empfangen durfte. Diese Haltung machte ihn fähig, seinen Brüdern zu vergeben und sogar liebevoll für sie in Ägypten zu sorgen.

Kratzt du eine Wunde, die andere dir zugefügt haben, immer wieder auf? Schwelgst du gern in den Enttäuschungen? Dann wird die Bitterkeit aufsprossen können. Wenn wir jedoch die Entscheidung treffen, uns nicht mehr mit dem Negativen zu beschäftigen, sondern uns an dem Positiven zu freuen, dann kommen wir einen entscheidenden Schritt nach vorn. Mit Gottes Hilfe.