Diejenigen, die die Bibel achten und an ihre göttliche Inspiration glauben, werden nicht zögern, daran zu glauben, dass es eine geistliche Bedeutung hat, weshalb Matthäus diese Begebenheit in seiner Erzählung des Evangeliums an eine andere Stelle setzt. Er berichtet davon nach den Begebenheiten von dem Aussätzigen und dem Knecht des Hauptmanns, wohingegen Markus und Lukas deutlich machen, dass diese Begebenheit einige Zeit vor diesen beiden stattfand.

Der heilsgeschichtliche Charakter des Evangeliums nach Matthäus ist die wahre Erklärung dieser scheinbaren Unordnung. Die ersten 17 Verse seines achten Kapitels liefern uns einige Begebenheiten, die sehr interessant sind, wenn man sie im Licht der heilsgeschichtlichen Wege Gottes sieht. So ist die Heilung des Aussätzigen durch die Berührung von Jesus ein charakteristisches Bild von der Zeit, in der unser Herr körperlich auf der Erde war. Er hatte täglich engsten Kontakt mit Israel und war bereit, dem Volk alle Segnungen zuteilwerden zu lassen, aber er fand nur eine schwache Resonanz in ihrem Glauben. Die Heilung des Knechts des Hauptmanns durch sein aus der Distanz gesprochenes Wort zeigt uns, was in der gegenwärtigen Zeit passiert. Er ist nicht mehr körperlich unter uns, aber sein Wort ist mit uns und durch den Glauben an die wunderbare Aussage des Wortes finden zahlreiche Nichtjuden Segen.

Die Wiederherstellung von Petrus’ Schwiegermutter ist ein vorausschauendes Bild davon, was er tun wird, wenn sein gegenwärtiges gnädiges Werk unter den Nationen abgeschlossen sein wird. Er wird sich in seiner Güte noch einmal Israel zuwenden, von dessen Volk Petrus’ Schwiegermutter eine Stellvertreterin war. Sie lag fieberkrank danieder, als der Herr sie fand, aber eine Berührung durch seine Hand reichte zu ihrer vollständigen Genesung aus. In der gleichen Weise wird er ihre Nation am Rand des äußersten Verfalls vorfinden, wenn sein Fuß wieder auf dem Ölberg stehen wird, aber seine persönliche Anwesenheit wird so wirksam für Israels volle Erlösung sein, wie sie es für die Wiederherstellung der Schwiegermutter Petrus’ so lange vorher war. Weder zionistische Kongresse noch Begünstigungen durch europäische Mächte werden zu einer Beendigung der leidvollen Jahrhunderte Israels führen; dieses gesegnete Ende ist absolut sicher und ist der Schrift nach abhängig von der Erscheinung des Sohnes des Menschen. Wenn der Erretter nach Zion kommen wird, wird er die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden und ganz Israel wird errettet werden (Römer 11, 21–26).

Nachdem die Schwiegermutter des Apostels behandelt worden war, endete der Tag mit großem Segen. Leidende jeder Art versammelten sich um ihre Tür und fanden Heilung und Mitgefühl bei unserem gnädigen Herrn. Ebenso wird es am Ende der gegenwärtigen Zeit sein. Wenn die zwölf Stämme Israels ihr Erbteil wiedererlangen und noch einmal göttliche Gunst genießen werden, wird weltweiter Frieden und Segen herrschen. Die Welt stöhnt zunehmend unter ihrer unerträglichen Last, und von Zeit zu Zeit werden Anstrengungen unternommen, um sie zu verringern, aber alle Bemühungen in dieser Richtung werden zwecklos sein, bis der wahre König der Erde wiederkommen wird. Seine Ordnung an diesem Tag wird die folgende sein: Zuerst wird Israel gesegnet, dann werden auch alle Nationen gesegnet. Währenddessen ist Vergebung und Errettung für die Vielen erhältlich, die ihr Vertrauen in das kostbare Blut des Erretters setzen.

[Übersetzt von Benjamin Runkel]