Das Opfer Abels wurde von Gott angenommen, das Opfer Kains nicht. Als Kain das merkte, ergrimmte er sehr und sein Angesicht senkte sich (1. Mo 4,4). Dafür gab es keinen Grund. Denn durch die Annahme des blutigen Opfers wurde ihm der „Heilsweg“ gezeigt, und es lag nun an ihm, ihn auch zu beschreiten. Obwohl Kain zornig war, redete Gott mit ihm, um ihm zu helfen (1. Mo 4,6–7). Kain scherte sich nicht darum und wurde zum Mörder.

Der „verlorene Sohn“ wurde in Gnaden aufgenommen. Es war große Freude im Haus. Nur der ältere Bruder des Zurückgekehrten wurde wütend (Lk 15,28). Dafür gab es keinen Grund, denn die Gnade des Vaters galt auch ihm. Obwohl er zornig war, redete sein Vater freundlich mit ihm und erläuterte seine Gnade. Der ältere Sohn reagierte jedoch offensichtlich nicht auf diese gütigen Worte.

Der aussätzige Naaman tauchte mit großem Brimbamborium bei dem Propheten Elisa auf. Elisa aber kam nicht einmal zur Tür hinaus, sondern ließ ihm nur ausrichten, dass er sich im Jordan baden soll, um geheilt zu werden. Der Heeroberste Naaman fühlte sich nicht genug beachtet und wurde zornig (2. Kön 5,12). Dafür gab es keinen Grund, denn es war ihm gerade in Gnade der Weg zur Heilung gewiesen worden. Obwohl er zornig war, bitten ihn seine Knechte freundlich, es mit dem Jordan doch einmal zu wagen (2. Kön 5,13). Und tatsächlich! Naaman taucht siebenmal im Jordan unter und wird gereinigt.

Gott redet auch zu Menschen, die sich über seine Gnade geärgert haben – und gibt ihnen damit einen erneuten Beweis, wie überwältigend groß seine Gnade ist. Wie wirst du darauf reagieren? Wie Kain und der selbstgerechte Bruder? Oder wie Naaman?