„Und Noah erwachte von seinem Wein und erfuhr, was sein jüngster Sohn ihm getan hatte. Und er sprach: Verflucht sei Kanaan! Ein Knecht der Knechte sei er seinen Brüdern! Und er sprach: Gepriesen sei Jehova, der Gott Sems; und Kanaan sei sein Knecht!“ (1. Mose 9,24–26)

Wen hat Noah verflucht? Ich glaube, dass viele Bibelleser auf diese Frage antworten würden: „Ham“. Aber diese Antwort ist falsch. Noah hat nicht Ham verflucht, sondern „Kanaan“, einen Sohn von Ham – und nirgends gibt es einen Hinweis, dass wir diesen Fluch Kanaans einfach auf Ham und seine Nachkommen ausdehnen dürften.

Ein Ausleger (wahrscheinlich W. J. Hocking) schreibt dazu: „Noah hat nicht Ham verflucht, denn der Segen Gottes war ihm bereits zu Beginn der nachsintflutlichen Welt zuteil geworden, denn in 1. Mose 9,1 lesen wir: 'Und Gott segnete Noah und seine Söhne'. Noah würde niemanden verflucht haben, den Gott gesegnet hatte, sondern würde nach dem später von Jehova aufgerichteten Gesetz am Sinai (2. Mose 20,5–6) gehandelt haben, dass die Ungerechtigkeiten der Väter auf seinen Kindern sein würden bis zum dritten und vierten Geschlecht. Noah hat deshalb Kanaan verflucht, der Hams jüngster Sohn war. (...) Erst unter der tausendjährigen Herrschaft von Gerechtigkeit und Frieden unter der Macht des verherrlichten Messias von Israel wird der Fluch Kanaans seine völlige Erfüllung finden. Nach der Weissagung von Sacharja wird 'an jenem Tag kein Kanaaniter mehr sein im Haus des HERRN der Heerscharen.' (Sach 14 26)“ (Bible Monthly 1953, Band 27, S. 168)

Übrigens: Ägypten (Hebräisch: Mizrajim), das kein Nachkomme Kanaans, aber doch ein Nachkomme Hams ist, wird im Tausendjährigen Reich ein Segen inmitten der Erde sein: Jesaja 19,22–25.