Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden“ (Röm 1,16).

Ein alter Mann erzählt: „Während des Kriegs war ich Aufseher in einem Feldlazarett. Eines Nachts kam ich an das Bett eines jungen Burschen. Er sah mich mit ängstlichen Augen an und sagte: „Aufseher, ich glaube, ich muss sterben. Ich bin nicht gerettet, und ich möchte nicht so sterben. Können Sie den Pfarrer bitten, dass er mir erklärt, wie man gerettet wird?“ „Sei ruhig“, antwortete ich, „Es wird schon alles gut gehen.“ Ich wusste, dass er bald sterben würde.

Eine Stunde später kam ich wieder an sein Bett. Er rang mit dem Tode. Mit angsterfülltem Blick flüsterte er: „Es hilft nichts, Aufseher, ich muss sterben und bin nicht gerettet. Bitte holen Sie den Pfarrer.“ Er sah so hilflos aus. Nach kurzem Zögern antwortete ich: „Hör zu, Junge, ich werde dir sagen, was du tun musst. Ich weiß zwar nicht, ob es Gott gibt, aber meine Mutter glaubte an Gott. Und sie war eine gute Frau. Ich sage dir jetzt, was meine Mutter mir gesagt hat, dann kannst du versuchen, ob es funktioniert.“ Ich zitierte Johannes 3,16: „Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. Meine Mutter sagte, dass Jesus mich rettet, wenn ich an ihn glaube.“ Zusammen wiederholten wir den Vers. Der Junge schloss die Augen, und mit flüsternder Stimme zitierte er immer wieder die Worte: „Jeder, der an ihn glaubt … jeder, jeder.“ Plötzlich sagte er mit klarer Stimme: „Aufseher, es funktioniert. Ich glaube an ihn. Ich gehe nicht verloren. Aufseher, Ihre Mutter hatte Recht. Warum versuchen Sie es nicht?“ Ich beugte mich über ihn und mit dem letzten Atemzug flüsterte er: „Es funktioniert.“

Der alte Mann wischte sich die Tränen aus den Augen und sagte: „Der Junge hatte Recht. Jetzt weiß ich auch, dass es funktioniert.“