„Jesus spricht zu ihm: Wer gebadet ist, hat nicht nötig sich zu waschen, ausgenommen die Füße, sondern ist ganz rein; und ihr seid rein, aber nicht alle“ (Johannes 13,10).

Bei dieser Stelle sagt man sehr gern: Es geht bei der Waschung der Füße im Bild um die tägliche Reinigung, aber bei dem Baden um die einmalige Reinigung durch das Blut.

Es ist natürlich richtig, die Unterscheidung zwischen täglich und einmalig zu machen – aber „Blut“ ist in diesem Zusammenhang der falsche Begriff. Denn man badet doch nicht in Blut, sondern in Wasser![1]

Das Wasser ist ein Bild des Wortes Gottes, das – durch die Kraft des Heiligen Geistes – neues Leben hervorruft, wenn es im Glauben angenommen wird (vgl. Johannes 3,5–8). In Verbindung damit wird die Seele gereinigt. Davon sprach der Herr auch in Johannes 15,3: „Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe.“  In Titus 3 wird von der „Waschung der Wiedergeburt“ gesprochen, was man auch sehr gut mit dem Bad in Johannes 13 verbinden kann. Die tägliche Reinigung eines Christen geschieht ebenfalls durch das „Wasser“ des Wortes Gottes (Johannes 15,2; Eph 5,26).

Wasser und Blut sind, wenn es um das Werk des Herrn Jesus geht, nicht voneinander zu trennen (1. Johannes 5,6), aber doch voneinander zu unterscheiden. Und das wollen wir auch bei der Exegese von Johannes 13,10 beachten.


Fußnoten:

  1. Von einer Waschung mit Blut ist in Offenbarung 1 die Rede, das aber ist ein anderer Gedanke.