„Wenn Gott für uns ist, wer wider uns? ... Wer wird wider Gottes Auserwählte Anklage erheben? Gott ist es, der rechtfertigt; wer ist, der verdamme?“ (Römer 8,31–34) 

Als König Georg III. einmal die königlichen Pferdeställe besuchte, erregte einer der Stallburschen seine Aufmerksamkeit. Irgendetwas an dem Jungen gefiel dem König und er behandelte ihn sehr freundlich.

Doch bei seinem nächsten Besuch,  bemerkte der König, dass der Stallbursche nicht mehr da war. Er fragte den Aufseher, was aus dem Jungen geworden sei. „Ich habe ihn entlassen“, antwortet dieser. „Warum?“ fragte der König. „Weil er erwischt wurde, als er Hafer aus den königlichen Vorräten stahl.“

Der König hatte Mitleid mit dem Jungen und befahl, dass man ihn holte. Da stand nun der Stallbursche als überführter Dieb vor dem König von England. „Junge“, fragte Seine Majestät, „ist das wahr, was ich über dich gehört habe?“ Der Junge wagte nicht, ihn anzublicken. Die einzige Antwort war eine Flut von Tränen. Es gab ja nichts, womit er sich entschuldigen konnte.

Der König sah, dass dem Jungen seine Sünde ernsthaft leid tat und sagte: „Das ist schlimm, was du da getan hast. Du hast nicht nur gestohlen, sondern auch das in dich gesetzte Vertrauen missbraucht. Aber ich vergebe dir.“ Dann wandte er sich an den Aufseher mit den Worten: „Stellen sie ihn wieder ein.“

Wie erleichtert war der Stallbursche, als er hörte, dass er statt im Gefängnis zu landen, sogar die Stelle wiederbekam, die er vorher gehabt hatte. Kurz bevor Seine Majestät den Hof verließ, schaute er dem Jungen noch einmal fest in die Augen und sagte, für alle hörbar: „Wenn noch einer ein Wort über den Hafer verliert, dann sag es mir.“ Damit war die Sache nicht nur vergeben, sondern sollte auch nicht mehr erwähnt werden.

So vergibt auch Gott in Seiner unendlichen Gnade jedem, der in echter Reue über seine Sünde zu Ihm kommt. Und nicht nur das, sondern unserer Sünden und Gesetzlosigkeiten wird Er nie mehr gedenken.