„Wer da will, nehme das Wasser des Lebens umsonst“ (Offenbarung 22,17). 

Für Rambhau, einen indischen Perlentaucher, war das Evangelium zu einfach. Er wollte sich den Himmel verdienen. „Du wirst langsam alt“, mahnte ihn der Missionar noch einmal, „vielleicht ist das deine letzte Tauchsaison. Du musst dich für die Ewigkeit vorbereiten.“ „Du hast Recht. Heute war mein letzter Tag. Ich werde jetzt Vorbereitungen treffen. Am ersten Tag im neuen Jahr werde ich auf Knien nach Delhi pilgern. Damit werde ich mir den Himmel verdienen.“ „Mein Freund, wie kann ich das zulassen, wenn Jesus dir den Himmel schon erworben hat?“ Doch Rambhau ließ sich nicht beirren.

Eines Abends bat Rambhau den Missionar, ihm zu folgen. Zuhause öffnete er eine Stahlkassette und holte eine wunderbare Perle hervor. „Sahib“, sagte er, „ich hatte einmal einen Sohn. Es war der beste Perlentaucher in Indien mit dem längsten Atem und den schärfsten Augen. Er träumte von der wertvollsten Perle der Welt. Eines Tages fand er sie. Aber er bezahlte diesen Tauchgang mit seinem Leben. Ich habe sie lange aufbewahrt, aber jetzt werde ich nach Delhi gehen und nicht mehr zurückkommen. Ich möchte dir diese Perle schenken.“

„Das geht nicht“, erwiderte der Missionar, „das ist zu einfach. Ich werde sie für 10.000 Rupien kaufen.“ „Aber Sahib, du verstehst nicht. Diese Perle ist unbezahlbar. Mein Sohn gab sein Leben dafür. Erlaube mir, sie dir zu schenken.“ Der Missionar legte seine Arme um den alten Mann und sagte: „Siehst du Rambhau. So ist das auch mit dem Angebot Gottes.“ Fragend sah Rambhau seinen Freund an. Dann erhellte sich sein Gesicht, und er begann zu verstehen. Kein Mensch konnte genug Geld für den Eintritt in den Himmel aufbieten. Gott hatte das Blut seines Sohnes dafür gegeben.

Mit Tränen in den Augen rief er: „Jetzt verstehe ich, Sahib. Ich nehme das unbezahlbare Geschenk Gottes an.“