„Mein Vater ist der Weingärtner“ (Johannes 15,1).

Ein Weinstock wächst in einem atemberaubenden Tempo. Seine Ranken strecken sich in alle Himmelsrichtungen aus und umschließen, was ihnen in die Quere kommt. Wird der Weinstock nicht beschnitten, verpulvert er seine Energie in die sinnlosen Triebe und bringt wenig Frucht.

Und so ist auch unser Herz. Es interessiert sich für tausend Dinge und wickelt sich fest um das herum, was die Welt bietet. Wir vergeuden Zeit, Kraft und Energie – bis uns das heilige Winzermesser berührt. Dieses Messer schneidet das Nutzlose aus unserem Leben heraus, damit wir mehr Frucht bringen. 

Bist du dankbar für diese Arbeit deines himmlischen Vaters? Erlebst du gerade einen „kräftigen Schnitt“ in deinem Leben? Dann verzage nicht, sondern denke daran, dass nur auf diese Weise die Frucht vermehrt werden kann.   

Der Pfarrer Martin Koegel hat es wenige Stunden vor seinem Tod treffend so ausgedrückt:

Heil'ges Winzermesser / lass mich stille sein./ Tut es not / schneide noch mal kräftig rein.