Das Evangelium ist einfach. Wenn Brot so schwierig zu bekommen wäre wie Pralinen oder Wasser so rar wäre wie Wein, müssten die meisten Leute Hunger leiden. Wenn die Wahrheit, die zur Errettung leitet, so schwer zu verstehen wäre wie manch anderes, müssten viele verloren gehen, wenn nicht ein Wunder geschähe. Doch die Wahrheiten des Evangeliums sind klar und verständlich für jeden, der ihre Ströme nicht durch eigene verdorbene Gedanken verschmutzt.

Das Evangelium ist bleibend. Betrachte Gottes besondere Sorgfalt; mit der Er Seine Wahrheit bewacht. Alles mag vergehen, aber Gott wacht über Seine Wahrheit. In allen großen Revolutionen, Veränderungen und Umwälzungen von Königreichen, und ebenso von Kirchen, hat Gott Seine Wahrheit bewahrt. Wenn sogar Himmel und Erde im Feuer vergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden, und die Welt zu ihrem Ende kommen wird, wird doch die Wahrheit nicht den geringsten Verlust erleiden, sondern „das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit“ (1. Pet 1,25).

Das Evangelium bringt Frieden. „Man müsste meinen Schutz ergreifen, Frieden mit mir machen, Frieden machen mit mir“ (Jes 27,5). Und worin liegt Gottes errettende Kraft anders als in Christus? Er hat Seinem Mächtigen Stärke gegeben, damit Er die völlig zu erretten vermag, die durch Ihn Gott nahen. Ergreife Christus, und du hast Gottes Arm ergriffen, und wer Ihn ergriffen hat, den kann Er nicht mehr schlagen.

Die große Fürsorge Christi für seine Jünger, die Er in der Welt zurück lassen musste, bestand nicht darin, dass Er ihnen eine ruhige Welt hinterließ, sondern dass er sie gegen eine mühselige Welt wappnete: Er ließ ihnen Seinen Frieden.Das Evangelium wird abgelehnt. „Ich sage euch, dass nicht einer jener Männer, die geladen waren, mein Abendmahl schmecken wird“ (Lk 14,24). Gott duldet nicht die geringste Verachtung Seiner Gnade. Sie würden den gedeckten Tisch nicht erleben. Der Vorhang wurde zugezogen und sie gehen ohne Abendessen ins Bett und sterben in ihren Sünden. Wer Christus nicht will, der bekommt Ihn auch nicht. Keiner versinkt so tief in der Hölle, wie einer, der hineinfiel, weil er über Christus stolperte. 

[Aus „Extracts from the Writings of William Gurnall, selected from Hamilton Smith“. Übersetzung von: Marco Leßmann]