Schwacher Glaube wird den Christen genauso sicher in den Himmel bringen wie starker Glaube. Aber der schwache, zweifelnde Christ hat nicht so eine angenehme Reise dorthin wie der Christ mit starkem Glauben. Obwohl alle Insassen des Schiffes die Küste sicher erreichen, ist die Überfahrt für den, der die ganze Zeit seekrank ist, nicht so komfortabel wie für den, der stark und gesund ist.

So, wie melancholische Menschen eine melancholische Umgebung mögen, suchen zweifelnde Seelen in ihren Grübeleien immer wieder Stellen in der Schrift auf, die ihre Zweifel vermehren.

„Was seid ihr furchtsam, Kleingläubige?“ (Mt 8,26). Da siehst du das Leck, durch das Wasser eindrang und ihren Geist zum Sinken brachte: Sie waren kleingläubig. Nicht das, was Gott in sich selbst ist, sondern unsere momentane Auffassung über Gott gibt der Seele Frieden und Trost in großer Not. Jemand fürchtet vielleicht, dass ihm im Sturm das Haus auf den Kopf fällt und obwohl es so unbeweglich ist wie ein Fels, würde ihn das doch nicht beruhigen, bis er glaubt, dass es so ist.

„Ich will dich nicht versäumen, noch dich verlassen” (Heb 13,5) – das ist die Zusage, und die Schlussfolgerung, die wir durch Glauben daraus ziehen sollen, folgt in Vers 6: „So dass wir kühn sagen mögen: Der Herr ist mein Helfer.“ Das dürfen wir sowohl Menschen als auch dem Teufel und Dämonen ins Gesicht behaupten, weil der Allmächtige es gesagt hat.

Der Glaube ist ein rechter Reisebegleiter. Er reist mit uns bis zum Himmel, und wenn er sieht, dass wir die Tür des Vaterhauses sicher betreten haben, verlässt er uns.

[Aus „Extracts from the Writings of William Gurnall, selected from Hamilton Smith“.]