Jonathan war eine treue Seele, seine Freundschaft zu David ist geradezu sprichwörtlich. Sehen wir uns einmal an, wie Jonathan dem David begegnete:

  • Jonathan liebte David. Er war bereit, David seine Kleidung und seine Waffen zu geben. Wie ungewöhnlich ist das für einen Soldaten und Prinzen (1. Samuel 18,4)!

  • Jonathan setzte sich für David ein. Als Saul David beleidigte, verteidigte er ihn glühend (1. Samuel 19,4–5).

  • Jonathan herzte David. Bewegend ist zu sehen, wie Jonathan den David verabschiedete (1. Samuel 20,41).

  • Jonathan stärkte David. Jonathan ging zu dem flüchtenden David in den Wald und ermutigte ihn (1. Samuel 23,16–18).

Doch eins tat Jonathan nicht: Er folgte David nicht nach. Er war nicht bereit, die Würde des Königssohnes abzulegen und die Schmach eines Verworfenen zu tragen.

Jonathan im Alten Testament und Barnabas im Neuen Testament kann man gut miteinander vergleichen. Beide waren liebenswürdig und ermunterten andere. Beide wurden von Gott benutzt. Doch die verwandtschaftlichen Verbindungen wurden ihnen zum Verhängnis: Jonathan wollte sich nicht von seinem Vater trennen, um mit David zu gehen, und Barnabas nicht von seinem Neffen Markus, um mit Paulus zu ziehen.

Und wie steht es mit uns, wenn es um unseren Herrn geht? Wir lieben ihn und wir legen Zeugnis von ihm ab? Doch sind wir auch bereit, seine Schmach zu tragen? Sind wir bereit, um Jesu willen ausgegrenzt und an die Seite gedrängt zu werden? Oder geht uns das zu weit?

„Wer sein Leben lieb hat, wird es verlieren; und wer sein Leben in dieser Welt hasst, wird es zum ewigen Leben bewahren. Wenn mir jemand dient, so folge er mir nach; und wo ich bin, da wird auch mein Diener sein. Wenn mir jemand dient, so wird der Vater ihn ehren“ (Joh 12,25.26).

[In Anlehnung an einen Artikel von W.W. Fereday]